Mölln. Der Kultursommer bringt für vier Wochen wieder Festivalstimmung in das Herzogtum Lauenburg. Was kommt, was bleibt: Eine Übersicht.

Der Kultursommer am Kanal bringt wieder für vier Wochen Festivalstimmung in das Herzogtum Lauenburg. Los geht es am Sonnabend, 18. Juni, mit einem Eröffnungsfest in der St.-Johannis-Kirche in Siebeneichen, das wie der gesamte Kultursommer bis zum 18. Juli unter dem Motto steht: „Die ganze Welt … am Wegesrand“.

„Der Kultursommer wächst und wächst“, freut sich Frank Düwel, seit 2009 Intendant des sommerlichen Kulturfestivals. Die Resonanz auf den Aufruf im vergangenen Dezember, sich mit Ideen und Projekten für das Festival zu bewerben, sei sehr groß gewesen. Noch bevor der Reisebegleiter, die Übersicht über alle Programmteile des Kultursommers, im Mai erscheint, hat Düwel eine erste Übersicht mit den Highlights des Festivals zusammengestellt, die im Internet unter www.kultursommer-am-kanal.de sowie in vielen Rathäusern, Büchereien sowie den Filialen der Kreissparkasse erhältlich ist.

Herzogtum Lauenburg: Kultursommer am Kanal beginnt am 18. Juni in Siebeneichen

Eröffnet wird der Kultursommer, der in seine 17. Saison geht, am 18. Juni in Siebeneichen am Elbe-Lübeck-Kanal („Ein Dorf zeigt Seele“) mit den Musikern von „Beat’n’Dance in the garden“ sowie jungen Trommlern aus der Grundschule in der Oberstadt aus Geesthacht. Der dortige Kunsthandwerkermarkt am Sonnabend und Sonntag, der nach zweijähriger Pause erstmals wieder ausgerichtet wird, wird von Kunst und Musik umrahmt.

Die Oper auf dem Lande auf dem Gut Segrahn bei Gudow zeigt am 2. und 3. Juli die Fortsetzung der musikalischen Krimikomödie Capones Vermächtnis: „Rache aus der Unterwelt“. Am 9. und 10. Juli gibt es ein Wiedersehen mit Otto von Bismarck und seinem Förster beim theatralen Spaziergang durch den Sachsenwald: In Gesprächen über die richtige Waldpflege und die große Politik kommen die Zuschauer dem bedeutenden Politiker auch in seinen persönlichen Momenten näher.

Thomas Manns Zauberberg liegt in Geesthacht

Wegen des Erfolgs der Zauberberg-Inszenierung nach dem Roman von Thomas Mann im vergangenen Jahr in Geesthacht gehört die Freiluftveranstaltung auch in diesem Jahr wieder zum Programm: Am 16. und 17. Juli wird das historische Thekla-Haus auf dem Krankenhausgelände in Edmundsthal-Siemerswalde am Rande der Stadt Schauplatz eines szenischen Rundgangs. „Geesthacht wird einer unserer Schwerpunkte in diesem Jahr und bekommt mit dem Zauberberg einen eigenen Festspielort“, freut sich Düwel.

Digitale Formate, wie es sie im ersten Corona-Sommer 2020 noch gab, finden sich in diesem Jahr nicht im Kultursommer-Programm: „Die Leute wollen echtes Theater, echte Menschen sehen“, so Intendant Düwel.

Antike Tragödie spielt am Ufer des Schaalseekanals

Das Kanu-Wander-Theater widmet sich in diesem Jahr der antiken Liebesgeschichte von Dido und Aeneas – allerdings außerhalb der Festivalzeit am 26. August als „late summer special“. Das Besondere an dem Format: Die Theatergäste paddeln in Booten den beschaulichen Schaalseekanal hinab, an deren Ufer in immer neuen Szenen die Geschichte erzählt wird.

Die ursprüngliche Geschichte erzählt der römische Dichter Vergil in seinem Epos „Aeneis“, das ein Gründungsmythos des antiken Roms wurde: Nach dem Fall Trojas flüchtet Aeneas vor den Griechen, gelangt nach Latium, wo er zum Stammvater der Römer wird. Der britische Barockkomponist Henry Purcell (1959-1695) komponierte aus diesem Stoff eine tragische Oper, in der Aeneas zunächst nach Karthago flieht, sich dort in die Königin verliebt, sie dennoch verlässt, woraufhin diese Selbstmord verübt.

Erstmals eigenes Programmheft für Kinder

Ein Schwerpunkt wird in diesem Jahr zudem auf Veranstaltungen für Kinder gelegt. Die gehörten zwar schon immer zum Kultursommer, doch die Nachfrage sei laut Düwel stetig gewachsen. Bisher wurde den Kinder-Veranstaltungen im Reisebegleiter, so der Titel des mehrseitigen Programmhefts, nur ein Kapitel gewidmet. Im Mai wird neben dem großen Programmheft erstmals ein gesonderten Flyer nur für Kindern herausgegeben.