Schwarzenbek. Schwarzenbeks Jugendzentrum und der Kultursommer gehen ab sofort getrennte Wege. Es gibt ein neues Projekt namens Zeitenzirkus.

Es war eines der Vorzeigeprojekte des Kultursommers am Kanal. 2011, zwei Jahre nachdem der Hamburger Regisseur und Dramaturg Frank Düwel die Intendanz des Kultursommers am Kanal übernommen hatte, traten die jugendlichen Darsteller erstmals im Rahmen des Kulturfestivals ins Rampenlicht: Beat’n’Dance, für das die jungen Darsteller monatelang im Schwarzenbeker Jugendzen­trum geprobt hatten, feierte im Festsaal des Rathauses Premiere.

In diesem Jahr gehen Kultursommer (KuSo) und das Jugendzentrum nach zehn Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit getrennte Wege. Das neue Projekt, das Jugendzen­trumsleiterin Katrin Röser gemeinsam mit Theaterpädagogin India Roth und Madeleine Krause (musikalische Leitung) plant, heißt Zeitenzirkus. Aber auch Beat’n’Dance geht weiter – im neuen Format: Beat’n’Dance in the Garden.

Kultursommer am Kanal: Zeitenzirkus wird Teil des Programms

Der Zeitenzirkus soll eine unterhaltsame theatralisch-musikalische Zeitreise werden und wird durch die Bundesprogramme „Kultur macht stark“ und „Wege ins Theater“ gefördert. Gemeinsam mit den Teilnehmern soll ein Stück entstehen, das auf deren Erfahrungen ­basiert:

Im Zeitenzirkus sollen durch biografisches Theater Generationenkonflikte und übergreifende Verbundenheit offengelegt und verarbeitet werden. Das Stück zeigt Einblicke in die verschiedenen Aufgaben und Schwierigkeiten der Generationen. Humor, Kreativität und Musik bilden dabei die Verbindung der Generationen über die tiefen Gräben der Zeit.

Die Teilnehmer proben bereits, es gibt aber noch ein paar wenige Plätze. Wer Interesse hat, findet in den sozialen Netzwerken Instagram und Facebook auf den Seiten des Schwarzenbeker Jugendzentrums sowie per Telefon unter 0 41 51/56 17 weitere Informationen. Auch die Aufführungstermine stehen schon fest: Die erste Vorstellung ist für den 25. Juni um 19 Uhr im Schwarzenbeker Rathaus geplant. Am 1. Juli folgt, ebenfalls um 19 Uhr, die zweite Aufführung im Theater Lauenburg, Elbstraße 145.

17. Kultursommer feiert am 18. Juni in Siebeneichen Eröffnung

Der mittlerweile 17. Kultursommer am Kanal beginnt am 18. Juni mit einem Eröffnungsfest, für das diesmal die Gemeinde Siebeneichen Gastgeber ist. Mit dabei sind dann auch die Darsteller von Beat’n’Dance in the Garden, die beim Auftakt gemeinsam mit den Trommlern aus der Geesthachter Oberstadtschule einen Auftritt haben werden.

Sie werden aber auch noch an anderen Orten während des vierwöchigen Festivals auftreten. „Was wir mit Beat’n’Dance hatten,war etwa unglaublich Besonderes“, freut sich Frank Düwel, dass seine Darsteller dem Format die Treue halten wollen. Er schaut aber auch gespannt auf den Zeitenzirkus im Jugendzentrum: „Wenn es dort mit neuen Leuten weiter geht, ist das eine tolle Sache.“

Beat’n’Dance-Darsteller probten mit Musiker Roger Cicero

Highlight für die jungen Mitwirkenden: Bei den Proben zu Beat’n’Dance war 2012 und 2013 der verstorbene Pop- und Jazzmusiker Roger Cicero (1970-2016) als Coach zu Gast in Schwarzenbek.
Highlight für die jungen Mitwirkenden: Bei den Proben zu Beat’n’Dance war 2012 und 2013 der verstorbene Pop- und Jazzmusiker Roger Cicero (1970-2016) als Coach zu Gast in Schwarzenbek. © Monika Retzlaff | Retzlaff

Vor 14 Jahren hatte der heutige ­Bürgermeister Norbert Lütjens Beat’n’Dance als Jugendpfleger entwickelt. Besonderen Wert legte er auf Ton- und Lichttechnik, die von den Jugendlichen nach und nach in Eigenregie übernommen wurden.

Mit Düwel kam ein Theaterprofi hinzu, der weitere Trainer nach Schwarzenbek holte. 2012 und 2013 probte ein echter Promi mit den Jugendlichen: Lütjens hatte den mittlerweile verstorbenen Roger Cicero für das Projekt gewinnen können. Das Jugendprojekt und mit ihm seine Mitwirkenden gewannen von Jahr zu Jahr an Format.

Statt Cover-Versionen standen Eigenkompositionen auf dem Programm, und die Jugendlichen wagten sich aus ihrer Komfortzone heraus: Hiphopper tanzten mit Balletttänzerinnen, Klassik mischte sich mit Rock und Pop. 2020 wurde das Projekt mit dem Förderpreis für Jugend und Kultur der Stiftung Herzogtum Lauenburg ausgezeichnet.