Ratzeburg. Der Arbeitsmarkt im Lauenburgischen floriert. Viele, die früher kaum eine Chance hatten, können einen Job finden.

Auf den ersten Blick verwundert der Bericht des Jobcenters Herzogtum Lauenburg. In der Corona-Pandemie haben Menschen ihre Jobs verloren oder sind ausgestiegen – in Gastronomie und Hotelgewerbe, in Dienstleistungssektor und Handel. Viele Selbstständige sahen sich gezwungen aufzugeben oder umzusatteln.

Dennoch hält laut Jobcenter der positive Trend an: Weniger Menschen sind auf Arbeitslosengeld 2 angewiesen. Trotz steigender Mieten und Nebenkosten und höherer Fördersätze sinkt auch die Gesamtsumme.

Trotz Corona-Pandemie: Arbeitsmarkt im Lauenburgischen floriert

Von 2018 bis 2021 sind die Ausgaben für Leistungen zum Lebensunterhalt und für Unterkunft und Heizung jeweils um fast eine Million Euro gesunken. Die Zahl der Bezieher ist im Kreisgebiet von 12.647 auf 11.445 zurückgegangen. Auch die der Langzeitarbeitslosen ist weiter rückläufig.

„Zu Beginn der Corona-Pandemie haben wir einen Zuwachs zuvor selbstständiger Leistungsbezieher gehabt“, bestätigt Olaf Berling, Vize-Leiter des Jobcenters. Diese (wie auch Minijobber) haben in der Regel keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld 1, fallen unmittelbar auf ALG 2. Inzwischen habe sich die Situation auf breiter Front trotz fortdauernder Pandemie entspannt.

Fehlender Nachwuchs lässt viele Arbeitgeber im Herzogtum Lauenburg umdenken

Neben der breit aufgestellten Wirtschaft im Kreis sei der Hauptgrund der florierende Arbeitsmarkt. Berling: „Fachkräftemangel und die Vielzahl an Menschen, die altersbedingt aus dem Berufsleben ausscheiden, sowie der fehlende Nachwuchs lassen viele Arbeitgeber umdenken. Heute erhalten Menschen eine Chance, die noch vor wenigen Jahren nicht berücksichtigt worden wären.“

Dazu bei tragen auch Eingliederungszuschüsse. Je nach Dauer der Arbeitslosigkeit und anderen Hemmnissen können die am Beginn bis zu 100 Prozent betragen.