Schwarzenbek. Seit August 2021 ist Sven Kaulbars in Schwarzenbek tätig. Er bringt viele Ideen mit, die er umsetzen möchte – von Musik bis TV.

Musik, Freizeitangebote und Unterstützung bei der Lebensgestaltung will Sven Kaulbars den rund 4000 Kindern und Jugendlichen in Schwarzenbek bieten. Der 41-Jährige hat diverse Stationen in Papenburg und Umgebung in der Jugendarbeit hinter sich. Nach Hamburg wollte er schon immer. Das Jobangebot aus Schwarzenbek, wo ein Stadtjugendpfleger gesucht wurde, kam da genau richtig. Seit August ist er mittlerweile in der Europastadt tätig.

Neue Kulturangebote für Schwarzenbek angedacht

Der gebürtige Ostfriese ist seit mehr als 20 Jahren in der Kinder- und Jugendarbeit aktiv, tritt aber auch in große Fußstapfen. Bürgermeister Norbert Lütjens war vor seinem Amtsantritt im Dezember 2020 mehr als zehn Jahre Stadt­jugendpfleger und in Personalunion Leiter des Jugendtreffs.

Er hat diverse neue Konzepte in der Jugendarbeit eingeführt – unter anderem große Kulturprojekte wie „Beat’n’Dance“. Dabei arbeiten Jugendliche aus verschiedenen Kulturkreisen und Gesellschaftsschichten zusammen und präsentieren einmal im Jahr eine große Show beim Kultursommer am Kanal.

Er will soziale Treffpunkte für Jugendliche in Schwarzenbek schaffen

„Beat’n’Dance wird es in dieser Form nicht mehr geben. Das war ein Projekt von Norbert Lütjens. Die Leiterin des Jugendtreffs Katrin Röser setzt eher auf Theater und Musical“, sagt Kaulbars.

Für ihn selbst gibt es mehrere Projekte, die er prioritär angehen möchte. Wichtigste Anliegen sind ihm eine Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an politischen Entscheidungen und die Schaffung von sozialen Treffpunkten für Jugendliche.

Kinder- und Jugendbeteiligung ist zwingend vorgeschrieben

Die Beteiligung des Nachwuchses an politischen Entscheidungen ist seit der Auflösung des Kinder- und Jugendbeirats mangels Interessenten im Jahr 2017 ein Problem. Gelöst wurde das bislang über Workshops zu bestimmten Projekten, die Jana Kress aus dem Jugendtreff organisiert hat. Denn die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist beispielsweise in der Bauleitplanung gemäß Gemeindeordnung zwingend erforderlich.

Aktuell gibt es ein „Jugendaktiv-Team“ mit sieben Mitgliedern, die unter anderem als Projekt die Aktion „Pfand gehört daneben“ gestartet haben. An Mülleimern im Stadtgebiet gibt es Ringe, in die Pfandflaschen gesteckt werden können, damit Bedürftige nicht im Müll wühlen müssen, um das Leergut zu sammeln. „Wir planen mehrere Kinder- und Jugendkonferenzen, um das Interesse an einem Beirat auszuloten. Möglicherweise finden wir aber auch andere Möglichkeiten der Jugendbeteiligung, die nicht in so ein starres Korsett gegossen sind“, so Kaulbars.

Ein Herzensprojekt ist für ihn, eine offene Musikwerkstatt einzurichten, bei der Kinder und Jugendliche Instrumente ausprobieren oder auch Bands gründen können.

JuZ-TV soll Interviews & Co. aus Kinderhand senden

Ein weiteres Projekt ist eine Art Fernsehsendung mit unregelmäßigen Beiträgen, die dann im Internet erscheinen. „Ich denke an ein JuZ-TV. Wir haben die Ausrüstung, um Filme zu drehen und zu schneiden. Das sollten wir nutzen. Die Kinder könnten zeigen, welche Angebote es in der Stadt gibt oder Politiker interviewen“, sagt Kaulbars.

Ein wichtiges Thema ist und bleibt es, dass in der Stadt Treffpunkte für Jugendliche fehlen. Nicht alle wollen in den Jugendtreff an der Hans-Böckler-Straße kommen. Deshalb soll es an mehreren Stellen in der Stadt Treffpunkte geben. „Die wichtigsten Standorte sind der Stadtteil Nordost und der Stadtpark“, sagt der 41-Jährige.

Holzhaus an der Cesenaticostraße soll wiederbelebt werden

Für den Stadtteil Nordost wird seit Längerem eine Wiederbelebung des vor mehreren Jahren geschlossenen ­Jugendzentrums Holzhaus an der Cesenaticostraße diskutiert. Es dient mittlerweile als Lehrerzimmer für die Grundschule Nordost. „Wir sind in Gesprächen. Es wird wohl eine Doppelnutzung ab dem Sommer geben“, kündigt Kaulbars an.

Auch im Stadtpark soll es einen Treffpunkt geben. Bei der Skater­anlage soll ein Unterstand gebaut werden. Außerdem ist dort ein Fahrradparcours „Pumptrack“ als neue Attraktion für Kinder und Jugendliche geplant.