Schwarzenbek. Die Ausstellung zum Thema „Langzeitbelichtung“ ist bei einem detailverliebten Rundgang durch digitale Räume zu sehen.

Als sich vor 20 Jahren die Fotofreunde Schwarzenbek erstmals trafen, arbeiteten die meisten noch mit Kleinbildfilm oder Mittelformat­kameras, und die Spannung war groß, ob das Motiv so gelungen war, wie geplant. Denn schließlich musste das belichtete Zelluloid erst einmal entwickelt und abgezogen werden. Zu den Clubabenden kamen die Mitglieder dann mit ihren Papierbildern.

Heute sind die aktuell zwölf Amateurfotografen fast ausschließlich mit Digitalkameras unterwegs, und die Bilder bringen sie als Datei auf dem Stick mit. Auch die Jubiläumsausstellung zum 20. Geburtstag ist digital. Unter dem Motto „Langzeitbelichtung“ (Belichtungszeit mindestens eine dreißigstel Sekunde) waren die Fotografen in vier Teams unterwegs und haben sich auf unterschiedliche Weise dem Thema genähert. ­

Fotofreunde Schwarzenbek haben mit viel Arbeit die Präsentation zusammengestellt

„Bei unserer Aktion zur Langzeitbelichtung kamen 40 Bilder zusammen, die von einer externen dreiköpfigen Jury bewertet wurden“, erläutert Stefan Stauch, langjähriger Vorsitzender der Fotofreunde. In stundenlanger Arbeit wurden dann die 40 Bilder zu einer Videopräsentation zusammengestellt, für die 18 virtuelle Ausstellungsräume erstellt worden sind.

Der 22-minütige virtuelle Rundgang ist auf youtube zu sehen

So schön bunt sieht das Riesenrad auf dem Hamburger Dom bei Nacht aus, wenn der Auslöser lange genug gedrückt ist.
So schön bunt sieht das Riesenrad auf dem Hamburger Dom bei Nacht aus, wenn der Auslöser lange genug gedrückt ist. © Fotofreunde Schwarzenbek | Thomas Schneider

„Der Betrachter wird durch die Räume geführt und hat auch die Möglichkeit, sich die Bilder durch einen Bildstopp unabhängig vom automatischen Bildwechsel anzusehen“, so Stauch weiter.

Neben den Fotos wird in kurzen Textpassagen über das Thema Zeit philosophiert. Der knapp 22-minütige virtuelle Rundgang ist unter dem Stichwort „Fotofreunde Schwarzenbek, Langzeitbelichtung“ auf youtube.com zu sehen.

Clubabende der Fotofreunde Schwarzenbek aktuell nur digital

Aktuell finden die Clubabende nur als Videokonferenz statt, Treffen mit der ganzen Gruppe in den Räumen der Volkshochschule an der Berliner Straße sind wegen der Corona-Bestimmungen nicht möglich. Diese Räume nutzen die Fotofreunde bereits seit 2006, nachdem sie sich zuvor in der Gaststätte „Schinderhannes“ getroffen hatten.

Eine Zeitungsanzeige hat zur Gründung des Clubs geführt

Vor fast genau 20 Jahren schaltete der Schwarzenbeker Herbert Kröger eine Zeitungsanzeige, in der er Freunde der Fotografie gebeten hatte, ihn auf seinen Spaziergängen mit seinem Hund zu begleiten. Dabei sollten Fotos gemacht werden, und anschließend wollte Kröger mit den Teilnehmern fachsimpeln.

Zum ersten Treffen Anfang 2002 im „Schinderhannes“ kamen 20 Interessenten – darunter auch Stefan Stauch, der den Club von 2003 bis 2016 leitete. In geselliger Runde teilte Herbert Kröger mit, was er vorhatte.

Seit 2006 tagen die Mitglieder in der VHS

Die Amateurfotografen beschlossen, sich alle vier Wochen zum Fachsimpeln in der Gaststätte zu treffen. Nach wenigen Wochen hatte sich die Gruppe so weit gefestigt, dass im März 2002 eine Vereinigung von Hobbyfotografen gegründet wurde – die Geburtsstunde der „Fotofreunde Schwarzenbek“.

„Von da an wurden bereits Themen festgelegt und clubinterne Wettbewerbe veranstaltet. Jedoch alles im Rahmen der Gemütlichkeit, bei Mineralwasser und Bierchen“, erzählt Stauch. Im Laufe der Zeit hatte sich herausgestellt, dass sich 15 Fotofreunde nicht ohne Führung lenken lassen. Deshalb wurde ein Vorstand gewählt und eine Satzung verabschiedet, 2006 folgte dann der Umzug in die VHS.