Schwarzenbek. Das erste Marktfest kam so gut an, dass sogar die Straße gesperrt werden musste. Viele Bürger feierten und tanzten.
Riesenstimmung bei Kaiserwetter: Drei Tage lang ging auf dem alten Markt in Schwarzenbek ein kleines, aber feines Stadtfest über die Bühne – und die Schwarzenbeker genossen es, nachdem sie schon zum Food-Truck-Fest vor zwei Wochen endlich mal wieder nach dem Dauer-Lockdown zu einer Veranstaltung ins Stadtzentrum strömen konnten. Zum Auftakt am Freitagabend wurde es gar so voll, dass die Straße kurzfristig gesperrt werden musste.
Dieses Mal hatte Veranstaltungstechniker Sascha Weiß aus Lauenburg das Fest organisiert und ein Nonstop-Programm mit Bands, einer Zaubershow, Hüpfburgen und Kinderschminken sowie Angebote zum Schlemmen von Eis von Opa Peters aus Schwarzenbek bis zu leckeren Crêpes auf die Beine gestellt.
Festbereich wegen der Corona-Vorschriften mit Zugangskontrolle
Zum abgezäunten Festbereich sorgten die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes SOD Bergedorf für den geordneten Einlass per Luca-App und Kontaktliste. Höchstens 500 Gäste konnten sich zunächst auf dem Areal aufhalten. Später reduzierte der Veranstalter die Anzahl auf 350, weil der Platz wegen der Stände und der Technik doch geringer ausfiel.
„Am Freitagabend entschieden wir uns wegen des großen Zulaufs, für eine Straßensperrung und Umleitung zu sorgen. Das hat in Zusammenarbeit mit der Stadt und der Polizei super funktioniert“, sagte Sascha Weiß. Sehr viele Besucher, die die Band „Pfefferminz“ erleben wollten, hofften auf Einlass, sodass der Bürgersteig für die Wartenden nicht ausreichte, und die Straße genutzt werden musste. Ein Teil der Besucher verfolgte den Auftritt der beliebten Cover-Band mit Liedern von Marius Müller-Westernhagen von dort aus.
Straße am Markt für Auftritt von „Pfefferminz“ gesperrt
„Gut, dass Bürgermeister Norbert Lütjens ein Herz für die Kultur hat. Es hat alles schnell geklappt mit der Umleitung für den Straßenverkehr“, sagte Weiß. Norbert Lütjens, der früher auch gemeinsam mit der scheidenden Bürgervereinsvorsitzenden Ute Stimper, Sascha Weiß und vielen anderen die Stadtvergnügen organisiert hatte, kam selbst zur Eröffnung am Freitagabend und kümmerte sich um die Formalitäten mit der Polizei für Umleitung und Sperrung.
Für die Sicherheit der Gäste sorgte auch das DRK Schwarzenbek mit dem Sanitätsdienst. Sechs Sanitäter waren jeweils im Einsatz, darunter auch Marie Schweim. Die 24-Jährige war gerade aus ihrem Einsatz im überfluteten Bad Neuenahr in Rheinland-Pfalz zurückgekehrt, wo sie unter anderem half, Lebensmittel für die Flutopfer bereitzustellen. Auf dem Alten Markt gab es für sie wenig zu tun. Ein paar Schnitt- und Schürfwunden behandelten die Helfer. Eine Schnittwunde hatte sich auch Susanne Hilger vom Theaterverein zugezogen, deshalb fielen die geplanten Sketche mit Daniel Schmidt aus.
Die großen und kleinen Besucher genossen die Musik, die Leckereien und die Geselligkeit. Nahe der Hüpfburgen an der Kirche hatte der Verein „Biker fahren für Kinder e. V.“ seinen Stand aufgebaut, so wie in der Vergangenheit auf dem großen Stadtfest. Die Mitglieder ergänzten das Angebot mit einem Glücksrad, verteilten kleine Geschenke und Belohnungen gegen eine Spende für kranke Kinder.
Festbesucher spenden für den krebskranken Marcel
„Aktuell unterstützen wir Marcel, der einen Hirntumor hat, im Kindergarten stürzte und schwere Kopfverletzungen erlitt. So schwer, dass er schwerstbehindert ist“, sagte Hannelore Holst (65), die im Verein für die Finanzen zuständig ist. Sie freute sich, dass viele Besucher eine Spende gaben.
Hunderte genossen das Bühnenprogramm mit einer Zaubershow des Hobbyschauspielers Ralf Dmoch und des Zauberers Jens Ohle sowie die Musik der Bands. „Wir verpassen keinen Auftritt von Norman Keil“, sagte Udo Meyer aus Büchen, der mit seiner Frau Gaby und Freunden auf den Alten Markt kam. Jeden Song des ehemaligen Gitarristen und Sängers der Rockband Wingenfelder, früher Fury in the Slaughterhouse, sangen sie mit. Norman Keil genoss den Auftritt ebenfalls. „Es ist mein erster Auftritt auf einem Stadtfest seit zwei Jahren“, sagte er – ein Lichtblick nach den Lockdowns in der Pandemie.
Unterstützung durch Förderfonds der Bundeskulturstiftung für Kulturschaffende
Für Stimmung sorgte auch Michael Jessen – diesmal als Solist ohne seinen Bühnenpartner Thomas Melzer. Er begeisterte die Zuschauer mit einem großen Repertoire an Oldies, sodass viele sogar vor der Bühne tanzten. Bei seinen Gitarrensoli spielten viele Luftgitarre.
Unterstützt wurde das Fest durch den Förderfonds der Bundeskulturstiftung für Kulturschaffende, die durch die Pandemie in Schwierigkeiten geraten sind.