Schwarzenbek. Filmfans spenden 1700 Euro für das Lichtspielhaus. Betreiber Frank Grimm kommen die Tränen. Das Geld nutzt er für Renovierungsarbeiten.

„Für mich war es eines der schönsten Erlebnisse seit Langem“ sagt Stephanie Fischer von Mollard, als sie nach einem Treffen mit dem Betreiber des Schwarzenbeker Kinos, Frank Grimm, mit unserer Zeitung spricht. Die 49-Jährige hatte Anfang Dezember eine Geschenkaktion für das kleine Lichtspielhaus ins Leben gerufen, um die schwierige Zeit des Lockdowns zu überstehen. Nun stand wenige Tage vor Weihnachten die Geldübergabe bevor.

Das Kino Grimm feierte am 14. Dezember sein 70-jähriges Bestehen. Schon da zeigte sich, dass das Kino für viele Schwarzenbeker von großer Bedeutung ist. Bürger gratulierten Frank Grimm über Facebook oder per Telefon. Und manche machten sogar bei der Sammelaktion mit, die über den Online-Bezahldienst PayPal lief. „Wir hatten uns als Ziel 1500 Euro gesetzt, wie bei der ersten Aktion im März“, so Fischer von Mollard. Dieses Mal sei das Ziel aber weitaus übertroffen worden.

„Wir konnten Herrn Grimm am Montagvormittag 1700 Euro in bar überreichen. Insgesamt haben 74 Personen oder Familien mitgemacht. Klasse, wie wir Kinofans aus Schwarzenbek und Umgebung zusammenhalten und uns für unser kleines Lichtspielhaus an der Hamburger Straße einsetzen.“

Kinobetreiber Frank Grimm hatte Tränen in den Augen

Mit dieser großen Hilfsbereitschaft hatte Frank Grimm nicht gerechnet. „Er hatte sogar Tränen in den Augen, als ich ihm den Umschlag mit dem Geld übergab“, erinnert sich Fischer von Mollard an den Moment zurück. Der sonst eher ruhige und bescheidene Grimm sei überwältig gewesen und hätte immer wieder danke gesagt. „Ich bin stolz darauf, dass wir das Grimmsche Weihnachtswunder möglich gemacht haben“, so die Schwarzenbekerin, die sich schon darauf freut, nach der Zeit des Lockdowns wieder das Kino besuchen gehen zu können.

Doch auch wenn das Kino gerade geschlossen hat, macht sich Frank Grimm regelmäßig Gedanken um die Zukunft. „Ich hoffe sehr stark, dass wir unser Haus im März wieder öffnen dürfen.“ Die Ruhephase nutzt er für Renovierungsarbeiten und kleinere Schönheitsreparaturen. „Da kommt das gesammelte Geld gerade ganz gelegen. Bei diesem alten Gebäude gibt es immer etwas zu tun und ich möchte, dass sich meine Besucher immer wohlfühlen“, sagt Grimm am Telefon. „Wir stecken den Kopf nicht in den Sand. Es ist eine schwierige Zeit, aber wir freuen uns über so viel Unterstützung. Vielen Dank.“

Foyer des Kinos soll in den nächsten Wochen umgestaltet werden

Ein Plan ist es, das Foyer des Kinos in den nächsten Wochen umzugestalten. Die Wände sollen in einer hellen Farbe gestrichen werden, damit es freundlicher wirkt. Und noch etwas wurde überarbeitet: das Kassensystem. „Nun ist es auch möglich Gutscheine über das Internet zu kaufen und an der Hauptkasse einzulösen“, erzählt der Schwarzenbeker. Zudem könne ein Online-Gutschein sogar individuell im Betrag angepasst werden, ebenso das Design. „Und man kann jetzt an der Kinobar mit EC-Karte bezahlen. Das kontaktlose Bezahlen ist gerade in Zeiten wie diesen immer wichtiger geworden“, sagt Grimm und freut sich schon jetzt auf einen Neustart im Jahr 2021.