Schwarzenbek. Direkt an der nördlichen Stadtgrenze von Schwarzenbek geht ein neues Gewerbegebiet mit zehn Hektar Fläche an den Start. Die Details.

Das zehn Hektar große Gewerbegebiet „Auf dem Ruhm“ direkt an der Bundesstraße 207 nimmt langsam Gestalt an und wird nun von der kreiseigenen Wirtschaftsförderungsgesellschaft Herzogtum Lauenburg (WFL) vermarktet. Es gibt sieben Parzellen, die unterschiedlich aufgeteilt werden können.

„Die kleinste verfügbare Fläche hat 2000 Quadratmeter, maximal sind 50.000 Quadratmeter für ein Unternehmen verfügbar“, sagt Ulf Hahn, Geschäftsführer der WFL. Aktuell ist das Gelände teilerschlossen, die Bebauung kann noch in diesem Jahr beginnen.

Gewerbegebiet in Grabau: Vermarktung startet

Ein Großteil der Flächen sind noch frei, es gibt eine Option auf ein 16.000 Quadratmeter großes Grundstück im westlichen Bereich des Areals, direkt angrenzend an den geplanten Kreisverkehr für die Umgehungsstraße von Schwarzenbek, nördlich des Lupuspark.

Der Weg zu dem Gewerbegebiet direkt an der Schwarzenbeker Stadtgrenze war lang, könnte aber nicht das letzte Projekt dieser Art gewesen sein. Denn Bürgermeister Norbert Lütjens hat angesichts des Mangels an Gewerbeflächen in der Europastadt angekündigt, dass er bereits in den Dialog mit dem Amt Schwarzenbek-Land getreten ist, um ein Stadt-Umland-Konzept nach dem Vorbild von Geesthacht auf den Weg zu bringen.

Geesthacht hat Stadt-Umland-Konzept entwickelt

Die größte Stadt im Kreis hat 2019 mit Hamwarde, Hohenhorn, Wiershop und Worth Vereinbarungen über eine gemeinsame Entwicklung von Infrastruktur und Gewerbeflächen getroffen. Vergleichbares plant auch Lütjens – „auf Augenhöhe mit den umliegenden Gemeinden“.
Ein erster Schritt in diese Richtung war die Vereinbarung, die Lütjens’ Vorgängerin Ute Borchers-Seelig mit Grabaus Bürgermeister Bernd Granzow 2017 geschlossen hat. „Wir haben nur zwei kleinere Betriebe im Ort. Das Interesse von Firmen an einer Ansiedlung im Hamburger Umland ist groß. Warum sollen wir nicht auch davon profitieren“, sagte der ehrenamtliche Bürgermeister des 325-Einwohner-Dorfes damals.

Allerdings darf ein Dorf dieser Größe nur einen Hektar Gewerbefläche erschließen. Deshalb war ein Interessenausgleich mit Schwarzenbek erforderlich. Für die Zustimmung bekam Schwarzenbek rund zehn Hektar von der Gemeinde Grabau übertragen, um dort ein neues Wohngebiet zu planen. Rund eineinhalb Jahre dauerten die Verhandlungen.

Schwarzenbek hat keine eigenen Flächen mehr

Von der gefundenen Einigung profitieren beide Kommunen. Mit der zusätzlichen Fläche im Südosten der Stadt direkt an der Bahnstrecke Hamburg-Berlin und dem Anschluss an das vorhandene Wohngebiet in der Rülau verschafft sich die bis an ihre Grenzen gewachsene Stadt Schwarzenbek Luft für weitere Baugrundstücke. Die Gemeinde Grabau hätte ihrerseits dort kein Wohngebiet ausweisen können, weil die Fläche als Außenbereich zu weit entfernt liegt.

Schwarzenbek, das inzwischen praktisch über keine zu entwickelnden Flächen mehr verfügt, hätte die Gewerbefläche am liebsten von Grabau übernommen und sich einverleibt. Dann wäre die Nachbargemeinde allerdings leer ausgegangen. Immerhin werden die Schwarzenbeker Stadtwerke das neue Gewerbegebiet versorgen und damit Einnahmen für Schwarzenbek generieren.