Schwarzenbek. Ein 23-Jähriger ist am Wochenende brutal zusammengeschlagen worden. Bisher ist er nicht vernehmungsfähig. Vieles ist noch unklar.
Vor einigen Wochen hatte die Polizei einen Tatverdächtigen nach einer Schlägerei aber nach wie vor kein Opfer (wir berichteten), jetzt versucht die Kripo herauszufinden, was sich in den frühen Morgenstunden des vergangenen Sonntag, 6. Dezember, am Bahnhof Schwarzenbek zugetragen hat. Dort haben Zeugen einen schwer verletzten 23-Jährigen aus Bad Oldesloe bewusstlos auf dem Boden liegend neben dem Bahnhofsgebäude aufgefunden. Der Mann befindet sich in einem Krankenhaus in der Region und war bis gestern nicht vernehmungsfähig, wie Polizeisprecherin Sandra Kilian sagte.
Deshalb tappt die Polizei völlig im Dunkeln, was dem Oldesloer am Sonntagmorgen passiert ist. Allerdings halten die Beamten auch einen Teil der spärlichen Informationen aus ermittlungstaktischen Gründen zurück. „Das ist Täterwissen. Deshalb geben wir beispielsweise auch keine Auskünfte über die Art der Verletzungen“, so die Polizeisprecherin.
Zeugen finden Schwerverletzten am Bahnhof in Schwarzenbek
Offensichtlich nahmen die Ereignisse in der Tatnacht ihren Anfang am Carl-Maria-von-Weber-Ring, einem Wohngebiet, mehr als einen Kilometer Luftlinie vom Bahnhof entfernt. Dort startete der Oldesloer zu Fuß in Richtung Bahnhof. Das war in den frühen Morgenstunden – vermutlich kurz nach 3 Uhr. Was der Mann dort gemacht hat und ob er dort Freunde besucht hat, ist unklar. Woher die Beamten wissen, dass der Mann dort losging, wollte Sandra Kilian nicht sagen.
„Es ist aber wichtig, dass er dort startete. Möglicherweise gibt es Zeugen, die den späten Spaziergänger bemerkt haben und eventuell auch beobachtet haben, ob der 23-Jährige bereits auf dem Weg Streit mit anderen Personen hatte oder ob er verfolgt wurde“, so Sandra Kilian. Die Beamten gehen davon aus, das zu so später Stunde kaum Menschen unterwegs waren. Deshalb müsste ein einzelner Fußgänger und erst recht ein Streit aufgefallen sein. Weiter ging es dann zum Bahnhof. Dort wurde der 23-Jährige offensichtlich von einem oder mehreren Tätern brutal zusammengeschlagen.
Verletzungen des Opfers sind schwer, aber nicht lebensgefährlich
Zeugen fanden ihn dort bewusstlos auf dem Bahnsteig neben dem Bahnhofsgebäude liegend gegen 3.40 Uhr. Die Tat hat sich offenbar kurz zuvor ereignet. Die Zeugen hatten den Rettungsdienst verständigt waren dann aber gegangen, als die Sanitäter eintrafen. Diese haben in der Nähe einen Mann gesehen, der von der Bekleidung her ein Busfahrer gewesen sein könnte.
„Wir haben derzeit keine Hinweise auf die Täter und auch keine genaue Vorstellung, wie sich die Tat ereignet hat. Deshalb brauchen wir dringend Zeugen“, so Sandra Kilian.
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Als der Verletzte gefunden wurde, war er nicht ansprechbar. Seine Verletzungen sollen schwer, aber nicht lebensgefährlich sein. Der Oldesloer befand sich gestern nach wie vor in stationärer Behandlung in einem Krankenhaus in der Region. Die behandelnden Ärzte haben ihn aber noch nicht für vernehmungsfähig erklärt, wie Sandra Kilian sagte. Unklar ist auch, ob der 23-Jährige zum Zeitpunkt seiner nächtlichen Tour durch Schwarzenbek alkoholisiert war.
Hinweise zur Tat nimmt die Kripo Geesthacht unter der Telefonnummer 04152/8 00 30 entgegen.
Keine Spur von dem Opfer einer Schlägerei in Tiefgarage
Während die Ermittlungen in dem jüngsten Fall erst am Anfang stehen, haben sich bei einer anderen Gewalttat keine neuen Spuren ergeben. Zur Erinnerung: Ende Oktober entdeckten Zeugen morgens auf der Berliner Straße einen blutverschmierten Jugendlichen. Sie alarmierten die Polizei. Für die Beamten war der Jugendliche kein Unbekannter. Er gab an, in einer angrenzenden Tiefgarage mit einem älteren Mann gestritten und diesen zusammengeschlagen zu haben.
Die Beamten fanden zwar eine Blutlache in der Garage, aber keine Spur von dem Opfer. Trotz eines Fahndungsaufrufes haben sich allerdings weder Zeugen noch das Opfer gemeldet. „Das ist ungewöhnlich, weil sich die am Tag in der belebten Innenstadt ereignete“, sagte Polizeichef Jens Stamer.