Schwarzenbek. Sozialdemokrat strebte das Amt bereits nach der Kommunalwahl an, fiel aber nach dem „Machtwechsel“ durch. Nun ein zweiter Versuch.

Es war eine chaotische Situation nach der Kommunalwahl im Mai 2018: Machtwechsel direkt nach der Wahl durch den Parteiübertritt von CDU-Frontfrau Heike Wladow zur SPD. Auf der konstituierenden Sitzung fiel Rüdiger Jekubik (SPD) als Bürgervorsteher durch. Er hatte das Amt seit 2017 nach dem Rückzug von Konrad Freiberg (SPD) aus der Politik ausgeübt. Stattdessen wählten die Politiker auf einer Folgesitzung Matthias Schirmacher (Grüne) als Kompromisskandidaten in das Amt. Jekubik wurde stattdessen Erster Stadtrat und somit stellvertretender Bürgermeister.

Roman Larisch (CDU) ist seit Jahren stellvertretender Bürgervorsteher. Nach dem Wahlsieg seiner Partei 2018 wollte er gern politisches Oberhaupt der Stadt werden
Roman Larisch (CDU) ist seit Jahren stellvertretender Bürgervorsteher. Nach dem Wahlsieg seiner Partei 2018 wollte er gern politisches Oberhaupt der Stadt werden © BGZ / Stefan Huhndorf | Stefan Huhndorf

Nun ist der Posten als oberster politischer Repräsentant der Stadt durch den Rücktritt Schirmachers nach der für ihn verlorenen Bürgermeisterwahl wieder vakant. Jekubik wird wohl im zweiten Anlauf mit zweijähriger Verspätung doch noch Bürgervorsteher.

Rückblick in den Mai 2018: Die damalige CDU-Fraktionschefin Heike Wladow, wollte Bürgervorsteherin werden, nachdem die CDU die Wahl gewonnen hatte und stärkste Fraktion wurde. Die Parteispitze der Christdemokraten wollte dagegen Roman Larisch durchsetzen, der schon damals stellvertretender Bürgervorsteher war.

Folge: Heike Wladow verließ die Fraktion, wechselte zur SPD und nahm ihr Mandat mit. Damit hatten die

Heike Wladow war bis zur Wahl 2018 Fraktionschefin der CDU. Als ihre Partei ihre Kandidatur zur Bürgervorsteherin nicht unterstützte, wechselte sie zur SPD.
Heike Wladow war bis zur Wahl 2018 Fraktionschefin der CDU. Als ihre Partei ihre Kandidatur zur Bürgervorsteherin nicht unterstützte, wechselte sie zur SPD. © BGZ | Juergensen, Marcus

Sozialdemokraten neun Stadtvertreter, die CDU nur noch acht. Insgesamt gibt es 29 Mandate. Gemäß der Gemeindeordnung hat die stärkste Fraktion – nunmehr nicht mehr die CDU, sondern die SPD – das Vorschlagsrecht für den Bürgervorsteher. Heike Wladow schlugen die Sozialdemokraten trotzdem nicht vor, da ihre Kandidatur angesichts des Widerstands der anderen Fraktionen aufgrund ihres „Seitenwechsels“ keine Aussicht auf Erfolg hatte. Stattdessen schlug SPD-Fraktionschef Maik Picker ohne Absprache mit den anderen Fraktionen Rüdiger Jekubik vor. Der bekam aber keine Mehrheit. Nach Sitzungsunterbrechung und Beratung wurde es völlig überraschend Matthias Schirmacher, der selbst erstaunt über den Vorschlag war.

Aus diesen Fehlern hat die SPD gelernt. „Wir haben mit allen Parteien gesprochen, werden Rüdiger Jekubik vorschlagen. Wir gehen davon aus, dass er diesmal gewählt wird“, sagte Picker. Eigentlich gehört es zum guten Ton, dass der Vorschlag der stärksten Fraktion für dieses wichtige Amt von den anderen mitgetragen wird. Der Bürgervorsteher leitet die Stadtverordnetenversammlung und ist oberster Repräsentant der Stadt.

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Wird Jekubik am Dienstag, 3. November, um 19 Uhr im Festsaal des Rathauses gewählt, wird sein Posten als Erster Stadtrat vakant. Über die Nachfolge soll am 16. November in der Sondersitzung entschieden werden, in der Schwarzenbeks neuer Bürgermeister vereidigt wird.