Schwarzenbek/Lütau. Bisher unbekannter Täter haben die Keyless-Go-Schwäche ausgenutzt und zwei hochwertige Fahrzeuge in Schwarzenbek und Lütau gestohlen.
Zwei Orte, zwei hochwertige Fahrzeuge, ein Problem: das sogenannte Keyless-Go-System, mit dem Auto ohne Schlüssel aufgeschlossen und gestartet werden können. In der Nacht zum Montag, 19. Oktober, haben unbekannte Täter einen Hyundai Santa Fe in Schwarzenbek und einen BMW Touring in Lütau gestohlen, nutzen dabei offenbar eine Sicherheitslücke des Keyless-Go-Systems.
Beliebte Masche: Funksignal zwischen Auto und Schlüssel abfangen
Nach derzeitigem Ermittlungsstand wurde zwischen 21.15 und 3.30 Uhr der Hyundai Santa Fe an der Lauenburger Straße in Schwarzenbek, der BMW 325 d Touring zwischen 22.30 und 2.10 Uhr an der Alte Salzstraße in Lütau gestohlen. Der Hyundai stand auf der Straße neben dem Gehweg, der BMW befand sich im Carport auf dem Grundstück seines Besitzers. Beide Fahrzeuge waren frei zugänglich.
Keyless-Go nutzt Funksignale statt des herkömmlichen Autoschlüssels. Diese entriegeln das Fahrzeug durch eine Näherungssensor, sobald der Fahrer nah am Auto steht. Gestartet wird ebenfalls ohne Schlüssel, per Knopfdruck. Klingt komfortabel, ist aber sicherheitsanfällig: Denn die Signale des Systems können abgefangen werden. Und darauf haben sich mittlerweile viele Täter spezialisiert, verwenden sogenannten Funkstreckenverlängerungen.
Zündunterbrecher oder Metallboxen können Diebstahl erschweren
Damit können sie die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Schlüssel abfangen, das digitale Signal speichern und nutzen, um das Fahrzeug zu öffnen. Oder aber sie blockieren das Schließsignal: Obwohl der Besitzer den entsprechenden Knopf gedrückt hat, bleibt das Auto offen.
Die Polizei rät deshalb beim Öffnen oder Schließen des Autos, zur Vorsicht, wenn Fremde mit größeren Taschen in der Nähe stehen. Bis zu zehn Meter reichen die Signale, die auch durch Hauswände gehen, so wie offenbar in den beiden aktuellen Fällen. Zu Hause sollten der Keyless-Go-Sender deshalb nicht offen herumliegen, sondern in Metallboxen oder strahlungssicheren Beuteln aufbewahrt werden.
Polizei bittet Zeugen, sich zu melden
Wem das zu umständlich ist: Viele moderne Autos besitzen mittlerweile verdeckte GPS-Sender und Zündunterbrecher. Wird das Auto vom Schlüssel entfernt, der weiterhin zu Hause liegt, wird automatisch die Zündung unterbrochen. Das GPS-System hilft hingegen, das gestohlene Fahrzeug zu orten.
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Die Polizei bittet Zeugen, die in Lauenburger Straße und Alter Salzstraße zur Tatzeit verdächtige Personen oder Fahrzeuge beobachtet haben, sich an die Kriminalpolizei in Ratzeburg unter 04541/80 90 zu wenden.