Lauenburg. Zuletzt war es ruhig geworden um Kurt Schlicht. Er wurde 81 Jahre alt. Sein Tod macht auch in Luxemburg, Frankreich und Polen betroffen.

Er liebte den Radsport und war begeistert vom europäischen Gedanken: Kurt Schlicht. Nun ist er am 15. Mai im Alter von 81 Jahren in seiner Wahlheimat Lauenburg gestorben. Sein Tod löst auch in Dudelange (Luxemburg), Manom (Frankreich) und Lebork (Polen) Trauer aus. Die von Kurt Schlicht 1998 gegründete Radsportgruppe Equipe Europa brachte Sportfreunde aus Lauenburgs europäischen Partnerstädten regelmäßig zusammen. Städtepartnerschaften müssen gelebt werden, so seine Überzeugung. „Radelnde Botschafter“ nannten sich die Mitglieder der Equipe Europa.

Viele Jahre lang gehörten die Radsportler in ihren blau-gelben Trikots zum Straßenbild in Lauenburg – Kurt Schlicht immer an der Spitze. Er galt als Hansdampf in allen Gassen und konnte die Menschen begeistern. Und er wettete für sein Leben gern. Mehrmals forderte er die Bürgermeister umliegender Städte zu einer Elbe-Velo-Tour heraus und stiftete einen Wanderpokal für die Stadt, die die meisten Teilnehmer stellte. Wenn Lauenburg auch nicht immer als Sieger bei den Stadtwetten hervorging, das internationalste Team ging hier auf jeden Fall an den Start. Kurt Schlicht musste die Freunde aus Luxemburg, Frankreich und Polen nicht lange bitten, für Lauenburg mit in die Pedale zu treten.

Kurt Schlicht schlug auch ernste Töne an

Aber Kurt Schlicht konnte auch ernste Töne anschlagen. Bei jeder Gelegenheit plädierte er dafür, die Bedingungen für Radfahrer in Lauenburg zu verbessern. Bei diesem Thema setzte er sich auch schon mal in die Nesseln und forderte von den Lauenburger Politikern, das Radwegekonzept nicht nur zu diskutieren, sondern auch umzusetzen.

Im März 2015 gab Kurt Schlicht sein Amt als Chef der Equipe Europa ab. Gesundheitliche Probleme machten ihm zunehmend zu schaffen, für den einst so aktiven Sportler schwer zu ertragen. Er zog sich aus der Öffentlichkeit zurück. „Kurt hätte sich gewünscht, dass die Equipe Europa wieder aktiver wird und Lauenburg seine Städtepartnerschaften wiederbelebt. Er selbst hatte dazu nicht mehr die Kraft“, weiß sein langjähriger Mitstreiter Dieter Henke.