Lauenburg. Andreas Thiede letztmalig beim Ball der Schützengilde Lauenburg. König plaudert ein Geheimnis aus – und erfährt ein zweites nicht.

Wer kann schon von sich behaupten, aus den Händen der Majestät persönlich eine Einladung zum königlichen Ball zu erhalten? Lauenburgs Bürgermeister Andreas Thiede wird diese hohe Ehre zum letzten Mal zuteil. Am Sonnabend, 11. Februar, wird er als Patron der Gilde beim Königsball noch einmal tanzen und eine sicherlich launige Rede halten. Seine Amtszeit endet am 31. März dieses Jahres. Die Regentschaft von Schützenkönig Frank Fischer dauert dagegen noch bis zum 2. Juli.

Erfolglose Schießversuche: Darüber spricht lieber keiner laut

Der Königsball gilt als das „Bergfest“ im Schützenjahr. Frank Fischer hatte sich erst während des Schützenfestes im vergangenen Jahr entschieden, den Schuss auf die Königsscheibe zu wagen – und er setzte sich gegen fünf Konkurrenten durch. Während der Übergabe der Einladung an den Bürgermeister legten die Schützen übrigens diskret den Mantel des Schweigens über die Tatsache, dass dieser ebenfalls sein Glück versucht hatte. „Meine Stärken liegen eben woanders“, lenkte Andreas Thiede ab. Damit lieferte er allerdings eine Steilvorlage, und der Schriftführer der Gilde, Michael Niemeyer, versuchte ihm ein wohlgehütetes Geheimnis zu entlocken: „Machen sie eigentlich noch was, nach Ihrer Bürgermeisterzeit?“

Andreas Thiede blieb die Antwort schuldig, frotzelte aber zurück: „In meiner Zeit als Bürgermeister wollte ich zwei Dinge nicht erleben: ein Hochwasser und dass die Gilde keinen König hervorbringt. Beides ist mit leider nicht erspart geblieben“, sagte er in Anspielung auf das schmachvolle Schützenjahr 2014, als niemand auf die Königsscheibe schießen wollte.

Frank Fischer mit dem Beinamen „der Traditionsbewusste“ musste seine Königswürde heute übrigens ablegen. Seine ordensgeschmückte Uniform hat er gegen ein Flickenkostüm getauscht. Als Lustige Person ist er an diesem Wochenende eine der Hauptfiguren der Schipperhöge.