Lauenburg. Niclas Fischer zieht Kandidatur in Lauenburg zurück, nachdem die Briefwahl begonnen hat. Das sind die Konsequenzen.
Schon seine erneute Kandidatur als Bürgermeister hatte ein Ausrufungszeichen gesetzt. Dass Niclas Fischer (57) von der Lauenburger Wählergemeinschaft (LWG) am Wochenende nun überraschend seinen Verzicht verkündet hat, lässt im Lauenburger Rathaus die Telefone schrillen. Schließlich läuft die Briefwahl bereits. Anrufer wollen wissen, was mit ihren bereits abgegebenen Stimmen passiert. Andere, ob die für den 6. November angesetzte Bürgermeisterwahl möglicherweise verschoben werden muss.
„So einen Vorgang habe ich in 48 Jahren noch nicht erlebt“, sagt Kämmerer Thomas Burmester, in Personalunion Chef des Lauenburger Bürgeramtes. Burmester ist zudem stellvertretender Gemeindewahlleiter in der Schifferstadt.
Lauenburg: Bürgermeisterkandidat will nicht mehr
Vorsichtshalber hat sich Thomas Burmester bei der Kreisverwaltung rückversichert, aber der erfahrene Wahlexperte lag goldrichtig. Dass Niclas Fischer aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen will, habe für den weiteren Ablauf der Wahl keine unmittelbaren Auswirkungen: „Es gilt Paragraf 23, Absatz 4 des Gemeinde- und Kreiswahlgesetzes.“ Dieser regelt, dass nach der offiziellen Prüfung der Wahlvorschläge die Zulassung der Kandidaten gilt: Änderungen können nicht mehr gemacht werden.
„Das bedeutet praktisch, dass Herr Fischer zwar erklären kann, dass er nicht zur Verfügung steht. Offiziell verzichten auf eine Wahl zum Bürgermeister könnte er aber erst nach Verkündung des Wahlergebnisses“, erläutert Burmester. Also müssen weder Briefwahlunterlagen neu gedruckt und verschickt werden, noch steht der Wahltermin infrage. Burmester: „Die bereits im Umlauf befindlichen Stimmzettel behalten ihre Gütigkeit.“
Bürgermeisterwahl Lauenburg: Wer die anderen Kandidaten sind
Wer seine Stimme nicht verschenken will, muss also darauf achten, wo er sein Kreuzchen macht. Wer bereits für Niclas Fischer gestimmt hat, hat seine Möglichkeit verloren, noch auf die Auswahl der Personen Einfluss zu nehmen, die das Bürgermeisteramt anstreben.
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Die CDU schickt Thorben Brackmann (32) ins Rennen, Sohn des langjährigen Bundestagsabgeordneten Norbert Brackmann. Für die SPD tritt Anne-Marie Howingh (35) an, als unabhängiger Kandidat bewirbt sich Patric Hoffmann (49).