Lauenburg. Kann Michaela Bierschwall von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft helfen? Der Hauptausschuss hat die Expertin eingeladen.

Überall im Kreis werden Gewerbeflächen knapp, nur Lauenburg versucht seit Jahren vergeblich größere Unternehmen anzulocken. Im Sommer vergangenen Jahres überraschte Bürgermeister Andreas Thiede mit der Idee, ein 21 Hektar großes Areal am nördlichen Stadtrand zu zwei Dritteln als Wohnbaugebiet umzuwidmen.

Jahrelang hatte er die Vermarktung der Fläche zur Chefsache erklärt. Die neue Idee ist innerhalb der Politik nicht unumstritten. Die Grünen hatten im Juni dieses Jahres einen Bericht des Bürgermeisters zur Entwicklung von Gewerbe und Handel eingefordert. Doch warum tut sich Lauenburg mit der Ansiedlung von Unternehmen so schwer? „Der Kreis benötigt noch 100 Hektar Gewerbeflächen bis 2035“, hat Landrat Christoph Mager mehrfach betont.

Michaela Bierschwall von der WFL kommt in den Hauptausschuss

Und wie sieht die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises (WFL) die Potenziale der Schifferstadt? Zum Thema „Perspektiven der gewerblichen Entwicklung“, hat der Hauptausschuss zur nächsten Sitzung die neue Geschäftsführerin der WFL, Michaela Bierschwall eingeladen. Bisher hat die WFL Lauenburg diesbezüglich offenbar nicht auf dem Zettel. In der Übersicht der Gewerbestandorte auf der Seite www.wfl.de taucht die Stadt jedenfalls bisher nicht auf.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt betrifft den Stellenplan der Lauenburger Verwaltung. Mit dem „Wohngeld Plus“ bringt das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen zum Januar 2023 eine Wohngeldreform auf den Weg. Mieterinnen und Mietern mit geringen Einkommen sollen dadurch entlastet werden. Zugleich werden dann mehr Bürger Anspruch auf diese Hilfeleistung haben. Die Zahl der anspruchsberechtigten Haushalte soll sich durch die neue Gesetzeslage deutschlandweit verdreifachen.

Neues Wohngeldgesetz erfordert Stellenplanerweiterung

Sofort gingen bei der Bundesregierung Warnungen der Kommunen ein, sie könnten die zu erwartende Antragsflut wegen des Personalnotstands in ihren Verwaltungen nicht bewältigen. Das Wohngeld könne daher bei der Fülle der Berechtigten kaum zum Jahresanfang 2023 an alle ausgezahlt werden. Zwar ist die Beschlussvorlage der Lauenburger Verwaltung noch nicht veröffentlicht, aber in dem entsprechenden Tagesordnungspunkt der Sitzung ist von einer Stellenplatzerweiterung wegen des neuen Wohngeldgesetzes die Rede.

Turnusmäßig berichtet Bürgermeister Andreas Thiede vor dem Hauptausschuss über neuste Entwicklungen in der Stadt. Kämmerer Wilhelm Steffens gibt einen Überblick über die aktuelle Haushaltslage. Die Sitzung am Donnerstag, 27. Oktober, beginnt um 19 Uhr im Haus der Begegnung, Fürstengarten 29. Zu Beginn ist eine Einwohnerfragestunde vorgesehen.