Güster/Geesthacht/Lohbrügge. Der Lohbrügger ist vor zwei Jahren unter ungeklärten Umständen verschwunden. Ein Team einer TV-Serie nimmt sich des Falls an.

Der Fall des im Oktober 2020 verschwundenen Nils Hansen gibt weiter Rätsel auf. Der 47-Jährige hat an dem Tag noch seine Mutter in Hamburg besucht, anschließend war er in seiner Wohnung in Lohbrügge, schließlich ist er auf einen Zeltplatz in Güster gefahren. Am frühen Abend verließ er den Platz am malerischen Prüßsee, danach verliert sich seine Spur.

TV-Serie auf Sat 1 Gold: Wenn Menschen verschwinden

Sechs Tage später wurde sein ausgebrannter Audi-SUV bei Geesthacht entdeckt, von dem Werkstattbesitzer und mutmaßlichem Drogenkurier fehlt seitdem jedes Lebenszeichen. Die Staatsanwaltschaft vermutet ein Gewaltverbrechen. Jetzt greift die TV-Serie „Wenn Menschen verschwinden“ den Fall auf (Montag, 10. Oktober, 22.10 Uhr, auf Sat1 Gold).

Seinerzeit hatte die frühere Partnerin von Hansen und die gemeinsame Tochter die Polizei auf das Verschwinden des Mannes aufmerksam gemacht. Er war noch bis Mittag des 20. Oktober 2020 in seiner Werkstatt im Kreis Segeberg in Leezen tätig gewesen. Die damals 18-jährige junge Frau hatte gegenüber der Polizei erklärt, sie fürchte, ihrem Vater sei etwas zugestoßen. Dass er per Handy plötzlich nicht mehr erreichbar war, hatte die Befürchtung genährt.

Ein Spanier forderte in Nils Hansens Bar, den 47-Jährigen zu sprechen

Am Vorabend seines Verschwindens hatte Hansen mit seiner Ex-Partnerin in einer Bar gearbeitet, die er seit 2019 gemeinsam mit ihr in Neu Wulmstorf (Landkreis Harburg) betrieb. Dort hatte ein Mann, der sich selbst als Spanier bezeichnete, mit Nachdruck nach Hansen gefragt. Als dies erfolglos blieb, hatte er ausrichten lassen, Hansen solle sich bei ihm umgehend melden.

Die zuständige Staatsanwaltschaft Lübeck hatte schon 2021 bestätigt, die Identität des „Spaniers“ zu kennen. Ein Beitrag in „XY ungelöst“ hat wenig Neues zutage gefördert, aber den Verdacht untermauert, dass Hansen als Drogenkurier im Kreis Herzogtum Lauenburg Marihuana verteilt hat.

Staatsanwaltschaft glaubt nicht, dass der Vermisste untergetaucht ist

Erkenntnisse über den Verbleib von Nils Hansen habe man nicht, äußerte jetzt Oberstaatsanwalt Christian Braunwarth. Und: Es werde „von einem Verbrechen ausgegangen und nicht von einem Untertauchen des Herrn Hansen“.

Alexandra Rietz hat für „Wenn Menschen verschwinden“ das Thema aufbereitet, hat unter anderem mit Staatsanwaltschaft und Nils Hansens Tochter gesprochen.

Gedreht wurde auf Campingplatz in Güster und bei Geesthacht

„Wir haben in Güster auf dem Campingplatz gedreht und auch dort, wo Tage später das Auto von Nils Hansen ausgebrannt entdeckt wurde“, sagt die Moderatorin und TV-Kommissarin, die viele Jahre in der Serie „K11 – Kommissare im Einsatz“ eine Hauptrolle gespielt hat.

Tatsächlich ist sie jedoch mehr als nur TV-Kommissarin: Die heute 51-Jährige war rund zehn Jahre als Kripo-Beamtin in Niedersachsen tätig, unter anderem im Landeskriminalamt, im Einsatz gegen organisierte Kriminalität und im Personenschutz. „Wie Christian Wulff lebte ich damals in Osnabrück“, verrät die frühere Oberkommissarin schmunzelnd.