Lauenburg. Nadine Lenz übernimmt zum Schuljahresbeginn die Leitung der Grundschule in Lauenburg. Auf sie warten viele Herausforderungen.
Zum Schuljahresbeginn am Montag starten beide Lauenburger Schulen unter neuer Leitung ins Schuljahr. In der Weingartenschule endet damit eine zweijährige Übergangslösung, in der Albinus-Gemeinschaftsschule beginnt eine Zeit unter kommissarischer Leitung.
Die neue Leiterin der Weingartenschule ist Nadine Lenz. Ein paar ihrer Kollegen hat die 41-Jährige schon kennengelernt, ihr Büro ist bezogen. „Noch habe ich ein paar Tage Zeit, mich mit den Projekten zu befassen, die an der Schule laufen. Es ist beeindruckend, was das Team hier in den vergangenen Jahren auf die Beine gestellt hat. Und das unter so schwierigen personellen Bedingungen“, sagt sie. Nachdem die langjährige Schulleiterin Susanne Werger-von Bergen vor zwei Jahren in die Schulbehörde in Ratzeburg wechselte, übernahm die damals 31-jährige Konrektorin Victoria Scholz kommissarisch die Leitung der Schule.
Viele Herausforderungen an der Schule in Lauenburg in den nächsten Jahren
Nadine Lenz weiß, dass die nächsten Jahre an der Weingartenschule aufregend und eine besondere Herausforderung werden. Schließlich wird die alte Grundschule von Grund auf saniert und umgebaut.
Auch wenn das aus Modulen errichtete Nebengebäude an der Fischerkoppel etwas Entlastung bringt, ist das alte Schulgebäude nicht mehr zeitgemäß. Es gibt zu wenig Klassenräume, die noch dazu viel zu klein sind. 500 Kinder drücken hier die Schulbank. Durch die neuen Wohngebiete in Lauenburg wird diese Zahl in den nächsten Jahren deutlich steigen.
Im Herbst 2023 beginnen die Bauarbeiten
Vor vier Jahren beschloss die Politik deshalb einen Masterplan für die Weingartenschule. Der sieht unter anderem den kompletten Umbau des im Jahre 1881 erbauten Schulgebäudes vor – ergänzt um einen großzügig gestalteten Anbau. Wenn im Herbst nächsten Jahres die Bücherei in das neue Medienzentrum zieht, beginnen mit dem Abriss des Büchereitraktes die Bauarbeiten an der Weingartenschule – und damit Unterricht unter erschwerten Bedingungen.
„Das geplante Konzept der offenen Lernlandschaften entspricht meinen Vorstellungen von zeitgemäßem Unterricht“, sagt Nadine Lenz. Bildungsgerechtigkeit ist das, was der neuen Schulleiterin am meisten am Herzen liegt. „Das war einer der Gründe, weshalb ich mich auf die Stelle beworben habe“, sagt sie.
Die Lauenburger Weingartenschule ist auf der einen Seite Kompetenzzentrum des Landes für die Förderung hochbegabter Kinder. Auf der anderen Seite gibt es hier seit Jahren Nachhilfeangebote für Kinder, denen es schwerfällt, dem Unterricht zu folgen.
„Jedes Kind soll die Chance haben, die beste Version von sich selbst zu werden. Das gilt für Kinder, die viel Lernhilfe brauchen, aber auch für besonders begabte“, ist die Pädagogin überzeugt.
Leiterin der Albinus-Gemeinschaftsschule geht nach Glinde
Auch an der Albinus-Gemeinschaftsschule gibt es einen Wechsel: Die bisherige Schulleiterin Britta Ahnfeldt übernimmt mit dem neuen Schuljahr die Leitung des Gymnasiums in Glinde. Bei ihrem Amtsantritt in Lauenburg vor acht Jahren hatte sie noch betont, dass ihr das Konzept einer Gemeinschaftsschule besonders am Herzen liege.
Im November vergangenen Jahres hatte es jedoch ein schweres Zerwürfnis zwischen Britta Ahnfeldt und den Mitgliedern des zuständigen Fachausschusses gegeben. Angeblich hatte die Schulleiterin während einer Ausschusssitzung „herabwürdigende und beleidigende“ Aussagen gegenüber Politikern gemacht, was sie selbst aber bestreitet. Die kommissarische Leitung der Albinus-Gemeinschaftsschule übernimmt nun die bisherige Stellvertreterin Gaby Hild.
Wie lange diese Übergangslösung in Kraft sein wird, muss sich zeigen. An den allgemeinbildenden Schulen sind zu Beginn des neuen Schuljahres landesweit noch 211 Stellen offen. Dies geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Einschätzung der aktuellen Situation durch Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hervor. Besonders viele Lehrkräfte fehlen demnach in den Kreisen Stormarn und im Herzogtum Lauenburg.