Lauenburg. Bei vielen Bränden entsteht giftiges Kohlenmonoxid. Die neuen CO-Warner können Leben retten – auch das der Feuerwehrleute.
Er ist nicht größer als eine Zigarettenschachtel, kann aber im Ernstfall Leben retten: Der sogenannte CO-Warnmelder zeigt an, wenn sich in einem Raum eine gefährliche Menge an Kohlenmonoxid gebildet hat. Feuerwehrleute müssen bei vielen Einsätzen damit rechnen. Das geruchlose Gas entsteht durch eine unvollständige Verbrennung. In erhöhter Konzentration wirkt es tödlich.
Die Versorgungsbetriebe Elbe haben der Lauenburger Feuerwehr jetzt drei CO-Warner gesponsert. Diese sind nicht ganz billig. Insgesamt 1300 Euro ist die Spende wert. „Wir haben der Bitte gern entsprochen, auch unsere Mitarbeiter haben im Arbeitsalltag mit solchen Gefahren zu tun“, sagt Vertriebsleiter Denis Recknagel. Kohlenmonoxid kann nämlich auch entstehen, wenn Heizungsanlagen defekt sind.
„Es gibt leider auch bei Feuerwehreinsätzen tödliche Unfälle mit Kohlenmonoxid“
Kohlenmonoxid kann eine stark giftige Wirkung auf Blut, Nerven und Zellen des menschlichen Körpers entwickeln. Diese besteht unter anderem darin, dass es den Sauerstoff von den roten Blutkörperchen verdrängt. Je nach Schwere der Vergiftung sind die körperlichen Schäden irreparabel. „Es gibt leider auch bei Feuerwehreinsätzen tödliche Unfälle mit Kohlenmonoxid“, weiß Lauenburgs Wehrführer Lars Heuer. Das Spektrum dieser Unfälle reicht von defekten Gasthermen, über falsche Bedienung von Kaminöfen bis zu Leuten, die auf die Idee kamen, ein Indoor-Grillen zu veranstalten.
Bei leichten CO-Vergiftungen können Symptome wie Kopfschmerzen, Schläfrigkeit und Schwindel dazu führen, dass die eigentliche Ursache übersehen wird. CO-Warngeräte messen die Konzentration von Kohlenstoffmonoxid in der Luft und schlagen gegebenenfalls Alarm.
Bei erhöhter Konzentration muss der Bereich sofort evakuiert werden
Den CO-Warner tragen die Retter direkt an der Einsatzschutzkleidung. Ist eine erhöhte Konzentration festgestellt worden, muss der Bereich sofort evakuiert werden. Betroffene Personen – auch Einsatzkräfte – müssen betreut, beobachtet und so schnell wie möglich an den Rettungsdienst übergeben werden. „Es ist wichtig, unsere Einsatzkräfte vor solchen Gefahren zu schützen“, sagt der Lauenburger Wehrführer.
Laut der im Deutschen Ärzteblatt veröffentlichten Übersicht „Diagnostik und Therapie der Kohlenmonoxidvergiftung“ verzeichnen deutsche Kliniken jährlich rund 3900 Einweisungen aufgrund von Kohlenmonoxid-Vergiftungen. Hinzu kommt eine hohe Dunkelziffer, da viele Fälle nicht erkannt werden.