Lauenburg. Lauenburger Pastor Philip Graffam setzt sich gegen Mitbewerber Karsten Wolkenhauer durch – im dritten Wahlgang.

Am Montagabend stand für viele Lauenburger fest: „Wir sind Propst.“ Der Lauenburger Pastor Philip Graffam hatte sich gegen seinen Mitbewerber Karsten Wolkenhauer durchsetzen können. Ab August ist Philip Graffam neuer Propst im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg und zuständig für 34 Kirchengemeinden sowie die Dienste und Werke des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg.

Die Synodalen hatten die Wahl zwischen Pastor Philip Graffam und Pastor Karsten Wolkenhauer. Beide hatten sich in den letzten Wochen in öffentlichen Gottesdiensten sowie den Gremien im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg vorgestellt. Während der Synode brachte Bischöfin Kirsten Fehrs die Kandidatenvorschläge offiziell ein. Dann schritten die Mitglieder der Synode zur Wahl.

Neuer Propst: Gesucht war eine Führungspersönlichkeit mit besonderen Gaben

Nachdem das Ergebnis im dritten Wahlgang feststand, stellte die Bischöfin fest: „Pastor Philipp Graffam hat den Wahlausschuss schriftlich wie mündlich überzeugt mit einer sehr aufrichtigen, kommunikativen und menschlich zugewandten Präsentation“.

„Es war wirklich aufregend. Von insgesamt 66 Synodalen waren 56 anwesend. Für die absolute Mehrheit hätte ich 34 Stimmen gebraucht, hatte aber nur 30“, berichtet Graffam. Im zweiten Wahlgang hatte der Lauenburger zwar eine Stimme mehr, aber das reichte erneut nicht, um sich gegen Mitbewerber Pastor Karsten Wolkenhauer endgültig durchzusetzen. „In dritten Wahlgang ging es dann nur noch um Ja oder Nein für mich, und da konnte ich 41 Stimmen auf mich vereinen. Das hat ausgereicht“, sagt Philip Graffam. Das freut ihn.

Neuer Propst fand schon die Bewerbung spannend

Der Wahlgang am Montagabend war aber nur der Höhepunkt einer bewegenden Zeit für Philip Graffam. „Die gesamte Bewerbungsrunde war schon total aufregend. Ich brauche noch etwas Zeit, um zu begreifen, dass sich mein Leben jetzt ändern wird“, sagt er.

„Ich gratuliere Herrn Pastor Philip Graffam“, sagte Präses Katrin Thomas nach der Wahl. Der Weg in die Zukunft der Kirche und der Gemeinden brauche eine Führungspersönlichkeit mit den besonderen Gaben des Zuhörens, des Vermittelns und des Mutmachens. „In Philip Graffam haben wir jemanden gefunden, der schon in den Wochen des Bewerbungsverfahrens deutlich gemacht hat, dass er für die Menschen in unserer Propstei da sein wird“, ist Katrin Thomas überzeugt.

Auch in Lauenburg ist Menschlichkeit auf Augenhöhe sein Maßstab

Was die Synodalen letztlich überzeugt hat, verkörpert Philip Graffam in seiner Wahlheimat Lauenburg seit nunmehr elf Jahren. Hier ist der 57-Jährige nicht nur als Pastor bekannt, der einen besonderen Draht zur Jugend hat. Er scheut sich auch nicht davor, anzupacken, wenn die Not besonders groß ist. Während des Lockdowns in der Corona-Pandemie packte er mit seinem Team tagelang Kisten mit Lebensmitteln für Bedürftige, weil die Tafel ihren Betrieb eingestellt hatte. Mit seiner Leidenschaft für das Theater weckte Philip Graffam in Lauenburg viele Talente. Die Theatergruppe Thekila ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.

Philip Graffam übernimmt das Amt von Pröpstin Frauke Eiben, die in den Ruhestand geht. Die Propstei Lauenburg ist mit ihren 34 Kirchengemeinden eine von zwei Propsteien im Kirchenkreis.