Lauenburg. In Lauenburg entstehen viele Neubaugebiete für junge Familien, aber auch zwei Kitas mit 300 Plätzen sind geplant. Die Standorte.

Zunächst war es nur eine Spielgruppe, jetzt soll daraus eine große Kita mit 140 Plätzen werden. Gemeint ist der Lauenburger Zwergenclub: Vor 30 Jahren wurde die Spielgruppe von einer Elterninitiative gegründet, hatte ihre Räume an der Weingartenschule und war dann in die ehemalige Pestalozzischule an der Albinusstraße umgezogen. Als der Zwergenclub in finanzielle Bedrängnis geriet, sprang das Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ein: Aus dem Spielkreis wurde 2019 die Elbkita mit 40 Plätzen.

Doch schon ein Jahr später folgte die Kündigung des Vermieters: Als Ersatzlösung bot die Stadt ein Areal zwischen Hardingstraße und Spitzort an, auf der Mobilheime errichtet wurden. Der Pachtvertrag endet jedoch schon am 31. Dezember 2023. Doch dann könnte aus der kleinen Elbkita eine große Kita geworden sein – allerdings fernab der Elbe.

Lauenburg: Neue Kita im künftigen Wohngebiet Nord geplant

Im Wohngebiet Nord zwischen Juliusburger Landstraße und Bundesstraße 209 ist ein Platz bereits reserviert. „Im Bebauungsplanentwurf ist die Kita enthalten“, bestätigt Thomas Burmester, Leiter des Bürgeramtes in der Lauenburger Stadtverwaltung.

Die 30 Hektar große Fläche war eigentlich für Gewerbe vorgesehen, doch Anfragen nach Flächen gibt es kaum. Jetzt soll nur ein Teil noch für Gewerbe zur Verfügung gestellt werden, die andere Hälfte der Fläche jedoch für Wohnbebauung genutzt werden. Bei jungen Familien ist die Schifferstadt beliebt. Als die 120 Grundstücke im Wohngebiet Birnbaumkamp im Westen der Stadt verkauft waren, standen noch 700 Interessenten auf der Warteliste. Im Baugebiet Nord ist sogar Platz für 210 Baugrundstücke.

Verkauf der Grundstücke soll im Sommer 2023 starten

Bis Sommer 2023 soll die Planung abgeschlossen und Baurecht geschaffen sein und der Abverkauf der Grundstücke beginnen. Offen ist noch, ob die Stadtbetriebe die Erschließung selbst übernehmen oder die Fläche an einen Investor verkauft wird. Burmester: „Das ist vor allem eine finanzielle Frage – mit welcher Lösung landet mehr Geld in der Stadtkasse?“

Die Stadtvertreter haben in der vergangenen Woche einstimmig für den Neubau einer Kita mit zwei Krippengruppen (jeweils zehn Plätze) und fünf Elementargruppen (je 20 Plätze) votiert. Alternativen waren, an der Hardingstraße eine große Kita zu bauen oder dort die zwei Gruppen zu belassen und eine weitere Kita im Baugebiet Nord zu errichten.

Baustart für neue Kita in Lauenburg soll noch in diesem Jahr erfolgen

Damit ist klar: Die Kita an der Hardingstraße wird aufgegeben. Noch in diesem Jahr soll der Baustart für die Nord-Kita erfolgen, 2023 die Eröffnung sein. Ob der Träger weiterhin das DRK sein wird, ist offen: Für eine Kita in derartiger Größe ist ein Interessenbekundungsverfahren zur Trägerauswahl Pflicht. Die Verwaltung wird nur die Aufnahme in den Kita-Bedarfsplan des Kreises beantragen, die Kosten von Grunderwerb über Planung und Bau trägt der Kita-Träger.

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Ebenfalls noch im laufenden Jahr sollen die Arbeiten für eine weitere Kita beginnen: Der Verein Wabe plant auf dem ehemaligen Bauhof-Gelände an der Glüsinger Straße eine Kita mit 180 Plätzen. Der Hamburger Verein, der in der Hansestadt, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hessen 23 Kitas betreibt, hat dafür das 4500 Quadratmeter große Areal neben der Seniorenresidenz von der Dana Grundstücksverwaltung erworben. Der Kreis hat bereits signalisiert, dass die Kita in der Prioritätenliste weit oben steht.

Wenn beide Kitas realisiert sind, im Neubaugebiet Birnenbaumkamp ist keine Kita vorgesehen, geht man in der Stadtverwaltung davon aus, den Bedarf annähernd gedeckt zu haben.