Lauenburg. Am 10. März haben alte Menschen in Lauenburg die Wahl: Eine Frau und sechs Männer wollen ihre Interessen in der Stadt vertreten.

Im vergangenen Jahr bremste die Corona-Pandemie die turnusmäßige Wahl des Seniorenbeirates in Lauenburg aus, in diesem Jahr wäre die Wahl beinahe an fehlenden Räumlichkeiten gescheitert. „Wir waren schon mitten in den den Vorbereitungen, da teilte uns der Pächter des Mosaik mit, dass der Saal wegen Umbauarbeiten in diesem Monat nicht zur Verfügung steht“, sagt Beiratssprecher Claus Beissner. Bedauerlich, denn erst im vergangenen Jahr hatten er und seine Mitstreiter mit Pächter Mehmet Öztürk auf eine langfristige Zusammenarbeit bei der Ausgestaltung der Seniorennachmittage verabredet. Mit dessen Vorgänger hatte sich der Beirat nicht auf verträgliche Konditionen einigen können.

Dass die Umbauarbeiten im Mosaik nun ausgerechnet in die Zeit der Wahl fallen, hatte die Organisatoren zunächst aus dem Konzept gebracht. „Wir hatten uns schon verschiedene Ersatzorte überlegt: Soccerhalle im Mosaik, Pausenraum der Albinus-Schule, Turnhalle der LSV und so weiter“, erzählt Beissner. Die Stadtverwaltung hatte auch schon begonnen, auf die Suche nach einem Ersatzort zu gehen.

Beissner: „Die Enge im Soltstraatenhus fördert die Gemütlichkeit“

Schließlich blieb nur noch das Soltstraatenhus als Veranstaltungsort für die Wahl. Dorthin war der Seniorenbeirat mit den geselligen Nachmittagen ausgewichen, als das Mosaik dafür nicht mehr zur Verfügung gestanden hatte. Doch das Restaurant hat einen Nachteil: Es bietet deutlich weniger Platz als das Mosaik. Normalerweise kommen zu den geselligen Nachmittagen einmal im Monat immer mehr als 150 Besucher. Wenn die Wahl des Beirates ansteht, sind es oft sogar noch mehr. Doch aus der Not macht der Beirat jetzt eine Tugend. „Die Enge im Soltstraatenhus fördert die Gemütlichkeit und die freundlichen Servicekräfte haben immer ein Ohr für Sonderwünsche“, sagt Beissner.

Gesellige Zusammenkünfte und Mitmischen bei der Stadtentwicklung

Alle zwei Jahre wird laut Satzung der Beirat für die etwa 4000 Senioren der Stadt gewählt. Eine Briefwahl, wie in anderen Städten üblich, ist in Lauenburg nicht vorgesehen. Wahrscheinlich wird es bei der Wahl am kommenden Donnerstag keine Überraschungen geben. Zum einen stellen sich die derzeit aktiven sieben Bereitsmitglieder wieder zur Wahl, zum anderen sind keine weiteren Bewerber dazu gekommen. Bis zum 10. Februar war Gelegenheit, seine Bewerbung bei der Stadtverwaltung einzureichen oder einen Kandidaten vorzuschlagen.

„Bedauerlichweise gab es keine neuen Bewerber. Aber sehen wir es doch mal so: Die Lauenburger Senioren scheinen mit unserer Arbeit zufrieden zu sein“, sagt Beissner. Den Vergleich mit anderen Beiräten müsse man jedenfalls nicht scheuen. „Der Lauenburger Beirat zählt in Schleswig-Holstein zu den aktivsten. Anderswo werden die Interessengemeinschaften der Senioren wegen mangelndem Interesse zu Grabe getragen“, sagt er selbstbewusst.

Kandidaten zur Wahl des neuen Seniorenbeirates stellen sich vor

In Lauenburg gibt es gesellige Seniorennachmittage, Sportangebote oder gemeinsame Ausflüge. Darüber hinaus mischt sich der Beirat in viele Angelegenheiten der Stadt ein. In den Sitzungen der politischen Gremien haben die Beiratsmitglieder Antrags- und Rederecht.

Bevor die Senioren am kommenden Donnerstag ihre Kreuze auf dem Wahlzettel machen, stellen sich die Bewerber für den Beirat noch einmal persönlich vor. Claus Beissner ist bereits seit fünf Jahren dabei und derzeit Sprecher im Seniorenbeirat. Der ehemalige Journalist ist außerdem für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Sein Vertreter ist derzeit Degenhard Christen. Er setzt sich als aktiver Radfahrer besonders für sportliche Fitness der Senioren ein. Renate Dieckfoß ist derzeit die einzige Frau im Seniorenbeirat. Gemeinsam mit dem früheren Bankkaufmann Herbert Güttler organisiert sie die Reisen und Ausflugsangebote für die Lauenburger Senioren. Der ehemalige Bürgervorsteher Bernd Dittmer sorgt dafür, dass die Anliegen der Senioren bei politischen Entscheidungen ausreichende Berücksichtigung finden.

Manfred Mangelmann organisiert nicht nur das beliebte Seniorenfrühstück, sondern sorgt dabei auf für Frohsinn und Unterhaltung. Klaus-Dieter Trump sang früher im Lauenburger Shantychor Die Kielschweine mit. Deshalb kümmert er sich derzeit um die musikalischen Beiträge während der Seniorennachmittage und sorgt für den richtigen Sound.

Die Wahl des Seniorenbeirats am Donnerstag, 10. März, beginnt um 15 Uhr im Restaurant Soltstraatenhus, Reeperbahn 6-8. Den Vorsitz hat Stadtpräsident Wilhelm Bischof. Der Einlass erfolgt entsprechend der geltenden Corona-Regeln.