Lauenburg. Rund 200 Bewerbungen gingen ein. Nun stehen die vier Stipendiaten fest, die für vier Monate in das Künstlerhaus einziehen werden.
Rund 200 Bewerbungen auf vier Stipendiatenstellen – das Künstlerhaus in Lauenburg ist seit 35 Jahren eine angesehene Adresse für die internationale Szene der Kunst- und Kulturschaffenden. Und so finden auch in diesem Jahr vier junge Leute aus vier Ländern für vier Monate in Lauenburg ein Betätigungsfeld auf Zeit.
Die beiden Bewerber für bildende Kunst sollten laut Ausschreibungsunterlagen ihren Fokus auf den Bereich neue Medien und Film gesetzt haben. Hier konnten Jennifer Clews aus Schottland und Oleksandr Kurmaz aus der Ukraine überzeugen. Ein weiteres Stipendium wurde an einen Bewerber oder eine Bewerberin für Literatur vergeben. Auch hier ließ sich die Jury von einer eher ungewöhnlichen Beschäftigung mit Text und Sprache beeindrucken. Die Autorin Kathrin Bach lebt in einer niedersächsischen Provinzstadt und hat schon viele Texte in Prosa und Lyrik veröffentlicht sowie zahlreiche Literaturpreise gewonnen.
Künstlerhaus Lauenburg: Stipendiaten erhalten 1500 Euro monatlich für ihr Wirken
Im Bereich der Komposition hatten in den vergangenen Jahren Bewerber eine Chance, die für das Ohr ungewohnte Klangwelten erschaffen. Das war auch in diesem Jahr der Fall. Die Belgierin Jana De Troyer überzeugte die Fachjury durch einen „mutigen Ansatz und ein schlüssiges Konzept. Es hat die Offenheit und das Potenzial, in Lauenburg zu einer eigenwilligen kompositorischen Arbeit zu reifen“, wie es in der Begründung heißt.
Es wird die 35. Generation von Stipendiaten sein, die Mitte Mai in das Künstlerhaus einzieht. Wie alle vor ihnen, werden die vier Künstler – so unterschiedlich sie auch sein mögen – in Lauenburg Spuren hinterlassen. In diesem Jahr hat das Land die Zuwendung für die Stipendiaten von bisher 1000 auf 1500 Euro monatlich angehoben.
Neue Stadtgalerie soll Mitte Februar eröffnet werden
Die beiden Stipendiaten für bildende Kunst werden übrigens die ersten sein, deren Arbeiten in der neuen Stadtgalerie aktuell gezeigt werden können. Bis Mitte Februar ist der Umbau des Nachbarhauses abgeschlossen. Insgesamt 250.000 Euro Euro stecken dann in dem Projekt, an dem sich das Land und weitere Sponsoren beteiligt haben.
Das Konzept wurde auch von einem Stipendiaten entwickelt. Christian Helwing hat seiner Arbeit den Titel gegeben: „Neuformulierung der Innenräume und Funktionen des Künstlerhaus in Verbindung mit der modernisierten Stadtgalerie im Nebengebäude.“