Lauenburg. Weil der Umzug Ende Februar ausfällt, plant der Verein einen Karneval-Sommer mit brasilianischem Einfluss. Noch fehlt ein Ort.

Was haben Schnakenbek bei Lauenburg und Rio de Janeiro gemeinsam? Richtig, den Karneval. Und es gibt noch eine Gleichheit: In beiden Hochburgen des Karnevals fällt in diesem Jahr coronabedingt Ende Februar der traditionelle Umzug aus. Die Brasilianer setzen auf den Ersatztermin am 21. April.

In Schnakenbek sind die Jecken vorsichtiger. Sie hoffen aber darauf, dass es vom 24. bis 26. Juni wieder möglich sein wird, zünftig Karneval zu feiern. Der traditionelle Umzug durch die Gemeinde, geplant für den 20. Februar, wird einfach gegen ein Sommer-Karneval getauscht. Und weil die Jecken einfallsreich sind, haben sie auch schon ein Motto ausgedacht: Copacabana am Elbstrand. „Dafür sind wir dann hinreichend gewappnet mit tollem Tanz und bissiger Comedy“ steht auf der Webseite des Schnakenbeker Carnevalsvereins von 1990.

Karneval: Tickets für die ausgefallenen Prunksitzungen behalten Gültigkeit

Klar ist allerdings noch nicht, wohin genau die Copacabana verlegt werden soll. Im Gespräch sind bereits die Hitzler-Werft, das Freibad oder die Osterwold-Halle. „Wir sind offen für Ratschläge und freuen uns über Anregungen“, so auf www.schnakenbekercarnevalsverein.de.

Wer Karten für die ausgefallenen Prunksitzungen, die für den 29. Januar 2022 und 5. Februar geplant waren, besitzt, hat sich damit schon mal einen Platz beim „brasilianischen Karneval“ in Schnakenbek gesichert. Die Tickets behalten ihre Gültigkeit.

Derzeit trainieren die Aktiven des Vereins in kleinen Gruppen, um ein spektakuläres Programm für den Sommer-Karneval auf die Beine zu stellen. Und wer weiß, vielleicht kommt der bei den närrischen Zuschauern so gut an, dass daraus sogar eine neue Tradition wird. Ganz nach dem Motto der aktuellen Saison: „Lass die Spiele beginnen, wir Narren wollen gewinnen“

Die Karnevals-Saison 2021/2022 begann planmäßig.

Alle Traditionen musste der Verein zum Glück nicht über den Haufen werfen. Am 7. November, vier Tage vor dem offiziellen Karnevalsbeginn, starteten die Jecken die neue Saison. Fast alle Bewohner der Gemeinde und viele Gäste von außerhalb waren als Zaungäste dabei, um die traditionelle Erstürmung der hölzernen Ertheneburg zu verfolgen. Ordentlich Kamelle gab es natürlich auch.

Und auch das neue Prinzenpaar nahm seine Amtsgeschäfte auf. Hans-Joachim Faust, von allen nur Moses genannt, wurde schon zum dritten mal die Ehre als Karnevalsprinz zuteil. An seiner Seite seine Lebensgefährtin Bettina Haack. Mareike Fechner ist die diesjährige Karnevalsprinzessin.

Fest steht auf jeden Fall: In diesem Jahr ist am Aschermittwoch nicht alles vorbei – zumindest nicht in Schnakenbek.