Schnakenbek. Die Grenadiere des Carnevalsvereins haben die Gemeindeverwaltung bei der Burgerstürmung geschlagen. Da half auch kein Schnaps.

Am Sonntag, vier Tage vor dem offiziellen Karnevalsbeginn, starteten die Jecken des Schnakenbeker Carnevalsvereins von 1990 in die neue Saison. Fast alle Bewohner der Gemeinde und viele Gäste von außerhalb waren als Zaungäste dabei, um die traditionelle Erstürmung der hölzernen Ertheneburg zu verfolgen. Trotz tapferer Gegenwehr mit Bonbon­geschossen, musste sich die Gemeindeverwaltung den Grenadieren des Carnevalsvereins geschlagen geben. Diese hatten aus allen Rohren mit Konfetti geschossen und schließlich den Schlüssel für das Gemeindehaus an sich genommen. Zwar konnten sich die Gefangenen mit einem Schnaps frei kaufen, doch bis zum Aschermittwoch übernehmen die Jecken in Schnakenbek die Amtsgeschäfte.

Hans-Joachim Faust aus Schnakenbek ist zum dritten Mal die Majestät

Ein weiterer Höhepunkt des Karnevalauftakts war auch in diesem Jahr die Präsentation der neuen Majestäten. Hans-Joachim Faust, von allen nur Moses genannt, wurde schon zum dritten mal die Ehre zuteil. Kein Wunder: „Spaß am Feiern und an fröhlichen Geselligkeiten hab ich schon immer gehabt“, sagt der 58-Jährige, der im normalen Leben Malermeister ist.

An seiner Seite seine Lebensgefährtin Bettina Haack. „Ich bin etwas flippiger als Moses, und wenn er mal nicht so gut drauf ist, schaffe ich es immer, ihn mitzureißen“, sagt sie augenzwinkernd.

Dass ihnen die Majestäten ausgehen könnten, müssen die Schnakenbeker Karnevalisten auch nach der coronabedingten Zwangspause nicht fürchten: Mareike Fechner ist die diesjährige Karnevalsprinzessin. Die heute 16-Jährige war schon als kleines Mädchen tanzendes Funkenmariechen im Verein – und ist ihm treu geblieben