Lauenburg. 233 Geschenke wurden aus sechs Fenstern an Kinder aus bedürftigen Familien verteilt. Dabei wurden viele Wünsche erfüllt.

Seit 25 Jahren ist es in Lauenburg schöne Tradition, Kinder zu Weihnachten zu beschenken, in deren Familien das Geld knapp ist. Im vergangenen Jahr musste das Weihnachtshilfswerk coronabedingt abgesagt werden. Das sollte in diesem Jahr nicht wieder passieren.

„Vielen Lauenburger Bürgern und Firmen ist es wichtig, bedürftige Kinder zu unterstützen. Für sie gehört die Spende für das Weihnachtshilfswerk zum Fest dazu“, weiß Ulrike Hümpel vom Lauenburger Sozialamt. Bei ihr laufen die organisatorischen Fäden zusammen und das bereits seit der ersten Aktion vor 25 Jahren.

Weihnachtshilfswerk sollte nicht erneut wegen Corona ausfallen

Das Team der Lauenburger Stadtverwaltung tüftelte an einem Plan B. Das Schloss durfte zwar nicht für die Verteilung der Geschenke genutzt werden, dafür aber die Fenster Richtung Fürstengarten.

Das klingt nach einer eher unpersönlichen Aktion. Doch was die Kinder bei der Bescherung erwartete, war ein Besuch im weihnachtlichen Märchenwald. Sechs Bürofenster im Erdgeschoss waren wie von Zauberhand zu Adventstürchen geworden. Jeweils zwei Mitarbeiter des Teams hatten sie individuell weihnachtlich geschmückt. Auf der Rasenfläche vor den Fenstern standen Märchenfiguren.

Die alten Mauern des Schlosses, die Märchenfiguren und die geschmückten Fenster, hinter denen die „Helfer des Weihnachtsmannes“ auf die Wunschzettelkinder warteten, verbreiteten eine ganz besondere Weihnachtsstimmung. Auf jedem Berechtigungsschein für den Empfang eines Wunschpaketes war die Nummer eines der sechs Fenster angegeben. Warteschlangen wurden so vermieden. Amtsleiter Thomas Burmester war begeistert. „Das haben die Mitarbeiterinnen toll organisiert“, lobt er.

Geschenke im Wert von 5000 Euro an Bedürftige ausgegeben

In diesem Jahr wurden 233 Wünsche erfüllt sowie zwölf Vereine und Verbände, wie die Tafel oder der Seniorenbeirat, mit einem Geldbetrag bedacht. Dafür standen Spendengelder und ein Überschuss aus den Vorjahren zur Verfügung, sodass 5000 Euro ausgegeben werden konnten.

„Wir haben alle Geschenke bei uns in Lauenburg kaufen können. Dauerbrenner bei den Jungen waren, wie schon in den Vorjahren, ferngesteuerte Autos. Bei den Mädchen stand sehr häufig die Puppe Elsa auf den Wunschzettel“, erzählte Ulrike Hümpel. Für sie und ihre Mitstreiterinnen gehört das Weihnachtshilfswerk zum Fest dazu. „Ein Dankeschön“ aus einem Kindermund ist für uns die schönste Belohnung", sagt sie.