Lauenburg. Erneuerbare Energien und Mobilität stehen im Fokus beim Klimatag in Lauenburg. Ausstellung mit Praxisbeispielen im pinken Mobil.
Wie hat sich der Energieverbrauch in den vergangenen 20 Jahren verändert und welche Anteile übernehmen die einzelnen Energieträger am Gesamtenergieverbrauch? Was steckt eigentlich hinter einem intelligenten Stromnetz der Zukunft? Und was können private Haushalte tun, um Energie einzusparen? Antworten auf diese und viele andere Fragen liefert das Energiemobil Schleswig-Holstein, das seit Montag zum Klimatag in Lauenburg auf dem Parkplatz vor dem Popup Coworking Space für zwei Tage Halt macht.
„Vormittags steht das Mobil für Schulklassen bereit und am Montag Nachmittag konnte jeder sich dort informieren“, sagt Lauenburgs Klimaschutzmanager Ralf Monecke. Gefördert und konzipiert von der Gesellschaft für Energie und Klimaschutz sowie dem Ministerium für Energiewende, zeigt die Wanderausstellung zahlreiche Praxisbeispiele zu den Themen erneuerbare Energien, Sektorenkopplung, Energiespeicher und Verkehr.
ADFC fragt nach Hauptradwegen und ihren Problemstellen
Aber nicht nur das durch seine pinkfarbene Lackierung weithin sichtbare Energiemobil hat am Klimatag eine Fülle von Informationen geliefert. Dazu kamen eine Reihe von Infoständen, die sehr deutlich machten: Der Klimawandel kommt, und er geht uns alle an, wie Ralf Monecke betonte.
Die Initiative Bürgerdialog Stromnetz klärte Interessierte unter anderem über den Ausbau der erneuerbaren Energien auf, wie der Ausstieg aus der Kernenergie aussehen kann und wie die Versorgung mit Strom in Deutschland gesichert ist. Auch die junge regionale Initiative Fridays for Future war vertreten. „Wir wollen über unsere Aktivitäten informieren und natürlich auch noch weitere Mitstreiter werben“, sagte Rebecca Streichhahn (27) und wies auf den nächsten großen Klimastreik am Freitag, 24. September, hin.
Je besser das Wetter, desto mehr Besucher
Am frühen Nachmittag war der Himmel noch wolkenverhangen – dementsprechend gering war die Besucherzahl. Doch je häufiger sich die Sonne durchkämpfte, desto mehr Interessierte kamen, um sich über den Klimawandel und seine Folgen zu informieren. Unter ihnen war auch Dieter Henke aus Lauenburg. Der 81-Jährige passionierte Radfahrer hat nicht nur den Stand des ADFC besucht, an dem alle, die viel mit dem Zweirad unterwegs sind, ihre Hauptstrecken auf einer Karte aufzeichnen konnten inklusive Problemstellen, sondern auch der Stand des Klimaschutzmanagements Lauenburg.
„Was für Angebote haben Sie denn?“ fragte er Ralf Monecke. „Wir können bei Ihnen zum Beispiel einen Heizungscheck vornehmen und alternative Vorschläge liefern“, erläuterte der 49-Jährige Klima-Experte. „Das ist nur eines unserer kostenlosen Angebote“, sagt Monecke. Mit viel Engagement hat er den Klimatag organisiert, an dem er gemeinsam mit Tourismus-Managerin Dorothee Meyer für die Aktion Stadtradeln wirbt. „Es gibt bereits 65 Teilnehmer, die in 17 Teams fahren“, sagt er. Aber es wäre für das Gesamtergebnis schön, wenn sich noch mehr Lauenburger an der Aktion beteiligen würden. „Noch kann jeder einsteigen und Kilometer für die Stadt sammeln“, sagt Monecke. Informationen dazu gibt es online unter www.stadtradeln.de
Angebot mit Leihfahrrädern wird in Lauenburg ausgebaut
Ralf Monecke hat noch viele Ideen für die Elbestadt. Aktuell treibt er die Umstellung der städtischen Straßenbeleuchtung auf LED voran. Dazu kommen eine Fahrrad-Abstellstation am Bahnhof sowie zwei Fahrrad-Reparaturstationen, die an der Tourist-Information in der Altstadt sowie am ZOB in der Oberstadt installiert werden.
„Darüber hinaus planen wir die Anschaffung eines Lastenfahrrads, damit Kunden ihre Lebensmittel oder anderes per Zweirad nach Hause bekommen“, sagt Monecke. Details seien jedoch noch nicht geklärt.
Auch erarbeitet die Stadt gemeinsam mit dem Herzogtum Lauenburg Marketing Service ein Angebot für Touristen mit Leihfahrrädern. „Hier ausleihen, in Ratzeburg abgeben zum Beispiel“, sagt Meyer.
