Lauenburg. Trödel, Ramsch oder wahre Schätze? In Lauenburg schlägt am 12. September wieder die Stunde der Second-Hand-Schnäppchenjäger.

Ein üppig dekoriertes Karussell mit bunt geschmückten Pferden: Auf den ersten Blick könnte man meinen, ein Spielzeug aus einem herrschaftlichen Kinderzimmer des 19. Jahrhunderts vor sich zu haben. „Das Ding ist aus den frühen 1970ern. Mit Pferden aus Plastik und Batteriefach auf der Unterseite“, sagt Jörg Sönksen grinsend. Über seinen Flohmarktfund freut er sich trotzdem. Irgendwo wohnt jemand, der damit irgendwann seine Sammlung komplettieren wird. Jörg Sönksen ist Experte für Dachbodenfunde und Familienschätze.

Und er ist Flohmarkthändler, so wie auch Karsten Legeler. Die beiden Männer betreiben dieses Hobby seit fast 20 Jahren, Irgendwann haben sie sich dabei kennengelernt. Im Herbst 2018 organisierten sie den ersten Flohmarkt in der Lauenburger Altstadt. Seitdem ist die Schnäppchenjagd entlang der Elbstraße schon fast zur Tradition geworden. Am Sonntag, 12. September, ist wieder Gelegenheit, hier ein gutes Geschäft zu machen. Zwischen 10 und 16 Uhr sind die Stände zwischen Neustadt und Rufer-Platz aufgebaut.

Die große Jagd auf Trödel, Ramsch und Schätze

Jörg Sönksen und Karsten Legeler gehen unterschiedliche an ihre Schatzsuche heran. Jörg Sönksen hat Spaß daran, spannende Dinge günstig zu erwerben. Oft hat er einen guten Riecher und macht bei der Versteigerung über Ebay kleinere oder größere Gewinne.

Nicht immer hat der dabei natürlich soviel Glück wie vor ein paar Jahren. Für 5 Euro erstand er eine Schallplatte von Milva in einem unscheinbaren Rahmen. Später stellte sich heraus: Es war tatsächlich eine der Platin-Platten der italienischen Sängerin.

Flohmarkthändler so verschieden wie die Schätze, die sie finden

Die coronabedingte Pause hat dem passionierten Sammler schwer zugesetzt. „Natürlich gibt es mittlerweile auch virtuelle Märkte. Aber das ist ja nicht das Gleiche. Ich suche selten etwas Bestimmtes, sondern finde lieber“, sagt er. Möbelrestaurator Karsten Legeler legt Wert auf interessantes Design. „Ich suche im Netz gezielt unter bestimmten Stichworten“, sagt er. Welche das sind, verrät er nicht. „Das ist ein Betriebsgeheimnis“, flüstert er augenzwinkernd.

Die Werbung für den Flohmarkt habe noch gar nicht richtig begonnen, aber die Resonanz sei schon groß. „Bei den ersten Flohmärkten in der Altstadt war das Interesse der Anwohner an einem Stand sehr verhalten. Das wird doch nichts, hörten wir manchmal. In diesem Jahr haben sich schon einige Bewohner der Elbstraße einen Stand gesichert“, freut sich Sönksen.

Second-Hand-Einkaufsmeile ist verlängert worden

Sorge braucht vorerst trotzdem niemand zu haben, dass die Standplätze ausgebucht sein könnten. Der Flohmarkt wird sich nämlich von der Neustadt bis zum Rufer-Platz erstrecken. „Westlich des Elbschifffahrtsmuseum Stände aufzubauen, war wegen der Zufahrt immer ein Problem. Aber die Stadt hat jetzt eine Lösung dafür gefunden“, freut sich Legeler.

Bis zum 31. August haben Interessierte Gelegenheit, sich anzumelden – und schon dabei ein Schnäppchen zu machen. Sie bezahlen nur 6 Euro Standgebühren pro Meter. Wer sich später entscheidet, zahlt 10 Euro pro Meter. Verbindliche Anmeldungen können entweder bei Sönksen unter Telefon 0171/907 65 56 oder bei Legeler unter 04153/577 44 20 erfolgen. Möglich ist es auch eine E-Mail zu schicken an flohmarktlauenburg@gmail.com.

Erlös des Flohmarktes kommt dem geplanten Brotbackofen zugute

Traditionsgemäß spenden die Organisatoren den Erlös nach Abzug der Kosten für einen guten Zweck. Diesmal für ein Gemeinschaftsprojekt: Ein Brotbackofen, so wie er früher auf dem Land üblich war. Den Gedanken verfolgen die Altstadtbewohner schon eine ganze Weile. Jetzt nimmt die Idee wieder Fahrt auf.