Lauenburg. Viele Betreuer waren früher selbst beim Ferienprogramm des Lauenburger Ortsjugendrings dabei. In diesem Jahr sind es 240 Kinder.
Nach den Ferien ist vor den Ferien. Für den Lauenburger Ortsjugendring (OJR) ist das keine Floskel. Wenn Christine Taucher den „lästigen Papierkram“ wie Statistik und Abrechnungen erledigt hat, beginnt sie mit ihrem Team die Planung für das nächste Jahr. Dann feiert sie ein kleines Jubiläum: Es ist das 25. Ferienprogramm des Lauenburger Ortsjugendrings, das sie betreut und mitorganisiert.
Auch wenn die coronabedingten Beschränkungen mit Ferienbeginn etwas gelockert wurden, konnte von Normalität keine Rede sein. Doch anders als im Jahr davor, war der Ortsjugendring diesmal darauf eingestellt. Das Hygienekonzept stand noch vor den Einzelheiten des Programms. Im Mai waren es 20 festgeplante Aktionen, später hofften die Betreuer auf 100 – und am Ende nahmen 240 Lauenburger Kinder an insgesamt 114 Angeboten teil.
Alle Aktionen des Ortsjugendrings werden ehrenamtlich geleitet
Es waren übrigens nicht nur die heißbegehrten Tagestouren unter anderem an die Nordsee, die nach kurzer Zeit ausgebucht waren. Auch kleine Aktionen wie ein Nachmittag am Lauenburger Elbstrand oder Bastelangebote, Crossfit im Fürstengarten oder ein Reiternachmittag auf dem Pferdehof in Lanze gehörten zu den Rennern des diesjährigen Ferienprogramms
Auch in diesem Jahr blieben viele Lauenburger Familien in den Ferien zu Hause. Bei den einen fiel der Familienurlaub aus, weil Reisen zu Corona-Zeiten nicht angesagt waren, bei anderen Familien riss Kurzarbeit oder Jobverlust ein großes Loch in die Haushaltskasse.
Mit vielen Erlebnissen im Gepäck ins neue Schuljahr starten
Doch in Lauenburg ist es Tradition, dass sich viele Menschen Gedanken machen, damit alle Kinder mit vielen Erlebnissen im Gepäck ins neue Schuljahr starten können. 18 Betreuer waren in ihrer Freizeit mit den Kindern unterwegs. Unterstützt wurden sie von insgesamt zehn Jugendbetreuern. Die 13- bis 18-Jährigen waren meist früher selbst mit dem Ortsjugendring in den Ferien unterwegs. „Wer einmal Feuer gefangen hat, bleibt meist dabei“, freut sich Christine Taucher.
Das gilt übrigens auch für die Partner des Ferienprogramms. Auf viele Vereine oder Privatpersonen kann der Ortsjugendring seit Jahren zählen, wenn es um das Programm für die Sommerferien geht.
Nach 25 Jahren Tätigkeit: Das Wichtigste ist es, flexibel zu sein
Die Lauenburger Sportvereinigung ist ebenso dabei wie das THW, die evangelische Kirchengemeinde oder das DRK. „Es ist immer wieder unglaublich, mit wie viel Liebe die Aktionen vorbereitet werden. Und wenn ein Programmpunkt besonders gut läuft, lässt sich niemand lange bitten, auch einen zweiten Termin anzubieten“, freut sich die Organisatorin.
Eines hätte sie in den fast 25 Jahren ihrer Tätigkeit beim Ortsjugendring gelernt: Das Wichtigste ist es, flexibel zu sein. Sei es, dass das Wetter mal nicht mitspielt oder ein zusätzlicher Bus organisiert werden muss. „Zum Glück halten in Lauenburg viele Menschen zusammen. Meist wird kurzfristig eine Lösung für das Problem gefunden“, sagt sie.
Ferienspaß soll nicht am schmalen Geldbeutel der Eltern scheitern
Damit möglichst alle Lauenburger Kinder schöne Ferienerlebnisse haben, gibt es einen jährlichen Zuschuss für das Programm des Ortsjugendrings. Insgesamt 6000 Euro hat die Stadt Lauenburg dafür im Haushalt eingeplant, 1000 Euro steuert das Amt Lütau dazu.
Weil die Betreuer bis auf eine kleine Aufwandsentschädigung kein Geld bekommen und auch die meisten Aktionen ohne Honorarforderungen angeboten werden, sind die Teilnehmergebühren gering. Manchmal ist es eher ein symbolischer Beitrag, den die Familien zahlen müssen. Wer nachweislich auf staatliche Transfairleistungen angewiesen ist, bekommt außerdem eine 50-prozentige Ermäßigung auf die Gebühren. „Am Geldbeutel der Eltern soll die Teilnahme der Kinder nicht scheitern“, sagt Christine Taucher.
Unterstützung ist deshalb immer gern gesehen. Spenden können auf das Konto des OJR bei der Kreissparkasse überwiesen werden, IBAN DE96 2305 2750 0004 0318 30, Stichwort: „Ferienprogramm“.