Lauenburg. Der Ortsjugendring organisiert in jedem Jahr ein Programm für die Sommerferien. Unter Corona-Bedingungen eine Herausforderung.
Matschburgen bauen am Elbstrand, Märchen lauschen im verwunschenen Wald – um Spaß zu haben, muss es für Kinder nicht immer in die Ferne gehen. Diese Erfahrung haben die Organisatoren des Sommerferienprogramms im vergangenen Jahr gemacht. „Wir hatten das Programm komplett fertig und dann kam uns Corona dazwischen“, erzählt Christine Taucher.
Also hieß es, fast alle geplanten Ferienaktionen über Bord zu werfen, die sich unter den plötzlich geltenden Bedingungen nicht umsetzen ließen. Statt Mehrtagesfahrten gab es Ausflüge an die Elbe, Bastelnachmittage, Kletteraktionen oder einen Besuch beim Imker. Und weil immer nur eine begrenzte Anzahl von Kindern teilnehmen durfte, wurden besonders beliebte Aktionen mehrmals wiederholt.
„Plötzlich ging es nicht nur darum, die Betreuung der Kinder sicher zu stellen, sondern auch, dass wir genug Desinfektionsmittel dabei haben, die Kinder ihre Trinkflaschen nicht tauschen oder wir für die Busfahrt die Gruppe teilen“, erinnert sich Sarah Gast. Gemeinsam mit Christine Taucher brütet sie derzeit über dem Programm für die kommenden Sommerferien. Dass der Ortsjugendring auch in diesem Jahr spannende Aktionen anbieten wird, daran haben die Organisatorinnen nie gezweifelt.
Stubenhockern mit spannenden Aktionen auf die Sprünge helfen
„Natürlich ist das alles viel aufwendiger als in früheren Jahren, aber es war wahrscheinlich noch nie so wichtig, Kindern unbeschwerte Ferien zu ermöglichen“, sagt Christine Taucher, die in einer Geesthachter Grundschule arbeitet. Und auch der Kinderschutzbund appelliert: „Oft fehlt in den Familien das Geld für Ausflüge oder gar Reisen und manchmal verkennen die Eltern auch die Wichtigkeit von anderen Eindrücken. Dabei brauchen Kinder und Jugendliche diese ganz dringend als eine Pause vom derzeit schwierigen Alltag. Viele von ihnen lernen unter schwierigen Bedingungen der Schulstoff zu Hause. Nicht wenige Eltern sind mit Homeoffice und Homeschooling ihrer Kinder komplett überfordert.“
Unter anderem soll das Thema Märchen im Mittelpunkt stehen
„Manche Kinder kommen freiwillig gar nicht mehr aus ihrem Zimmer raus“, weiß Sarah Gast. Zum Glück sei den Stubenhockern mit spannenden Aktionen schnell auf die Sprünge zu helfen. „In Lauenburg und Umgebung gibt es soviel zu erleben. Da fallen sie abends todmüde ins Bett“, weiß sie. Bis zum 26. Mai soll das diesjährige Ferienprogramm in den Grundzügen stehen. Bei den meisten Aktionen wird es um Bewegung an frischer Luft gehen. Im vorigen Jahr war der „Strand-Actiontag“ an der Elbe ein Renner. Christine Taucher möchte unter anderem das Thema Märchen in den Mittelpunkt rücken. Etwa 20 Aktionen sind bereits geplant, immer so, dass sie der jeweiligen Corona-Lage angepasst werden können.
Ehrenamtliche Betreuer sorgen für die Sicherheit der Kinder
Auch wenn der organisatorische Aufwand in diesem Jahr besonders hoch ist, machen sich Sarah Gast und Christine Taucher keine Sorgen. Auf die etwa 30 ehrenamtliche Betreuer könnten sich auch in diesem Jahr zählen. Die Merkblätter für die Eltern mit den Sicherheitshinweisen sind ebenfalls schon fertig. Anfang Juni wird das Ferienprogramm auf der Seite www.ojrlauenburg.de abrufbar sein. Bei der Anmeldung gibt es bei Bedarf Hilfe. Das Gleiche gilt für Anträge auf Ermäßigung der Teilnahmegebühren.
Das Ferienprogramm des OJR erhält jährlich einen Zuschuss von 1000 Euro vom Amt Lütau und 6000 Euro von der Stadt Lauenburg. Trotzdem sind Spenden willkommen, damit die Teilnahme nicht am schmalen Budget der Eltern scheitert. Spenden können auf das Konto des OJR bei der Kreissparkasse überwiesen werden, IBAN DE96 2305 2750 0004 0318 30, Stichwort: „Ferienprogramm“.