Lauenburg. Die vergleichsweise günstigen Grundstückspreise machen Lauenburg attraktiv. Demnächst wird ein neues Baugebiet ausgewiesen.

Was vor Jahren eher die Ausnahme war, ist mittlerweile Normalität: Immer mehr Menschen von außerhalb wollen in Lauenburg auf Dauer Fuß fassen. Fragt man die Menschen, was sie in die Schifferstadt zieht, werden meist zuerst die vergleichsweise günstigen Grundstückspreise genannt. Aber auch die reizvolle Umgebung ist ein wiederkehrendes Argument.

Die insgesamt 140 Grundstücke im Wohnbaugebiet Birnbaumkamp gingen weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Jetzt soll im Norden der Stadt ein weiteres Wohnbaugebiet entstehen, und zwar angeschlossen an das um 2005 errichtete Gebiet Grabenkoppel.

Etwa 90 Menschen sollen einmal in dem Gebiet wohnen

Der Plan geht von insgesamt 31 Wohneinheiten aus, davon 23 Einfamilienhäuser und acht Doppelhaushälften. Etwa 90 Menschen – so die Prognose – könnten auf der ehemaligen Landwirtschaftsfläche an der Juliusburger Landstraße ihr neues Zuhause finden. Der Entwurfs- und Auslegungsbeschluss soll während der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses am Montag, 14. Juni, gefasst werden.

Ein privater Investor will das etwas über zwei Hektar große Gebiet erschließen und die Grundstücke später veräußern. Die Fläche mit Hofgebäude, Stallungen und einer Reithalle wurde ebenfalls aus Privatbesitz gekauft.

Schutz der Natur hat großen Stellungswert im Bebauungsplan

Abgesehen von den wenigen Gebäuden konnten sich hier Bäume, Sträucher und andere Pflanzen ungehindert ausbreiten. Die westlich angrenzende Augraben-Niederung dient der Stadt aus Ausgleichsfläche, um das Ökokonto aus anderen Baumaßnahmen auszugleichen.

„In der Fläche zur Juliusburger Landstraße ist neben den zur Erhaltung festgesetzten Bäumen, der Bereich durch artenreiche Blühflächen oder Gehölzpflanzungen naturnah zu gestalten“, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung.

Das Baugebiet soll sich in die ländliche Region einpassen

Der grüne Charakter der künftigen Baufläche findet auch im Entwurf des Bebauungsplanes Berücksichtigung. So soll festgelegt werden, dass mehrere stadtbildprägende Bäume erhalten werden müssen. Außerdem sind nach Beginn der Erschließungsarbeiten Anpflanzungen einheimischer Laubgehölze vorgesehen. Andere Bäume, die nicht als erhaltenswert eingestuft waren, wurden vor der Aufstellung des Bebauungsplanes gefällt.

Die Beleuchtung der Wohngebietes ist ebenfalls vorgeschrieben: Erlaubt sind ausschließlich Lichtquellen, die wenig schädlichen Einfluss auf Vögel und Insekten haben.

Bebauungsplan schreibt die Pflanzung einheimischer Gehölze vor

Die künftigen Bauherren haben bei der Gestaltung ihrer Gärten nur bedingt freie Hand. Sogenannte Schottergärten, die derzeit immer häufiger in Neubaugebieten angelegt werden, sind hier verboten.

„Derartige Steingärten haben keinerlei ökologischen Nutzen und tragen zum Rückgang der Artenvielfalt bei“, heißt es in der Begründung des Bebauungsplanes. Für die Einfriedung der Grundstücke dürfen nur einheimische Gehölze angepflanzt werden.

Gute Bedingungen für Homeoffice und Telearbeit im neuen Zuhause

Mit der Festsetzung als allgemeines Wohngebiet wird zwar festgelegt, dass die Häuser hauptsächlich zum Wohnen genutzt werden sollen. Der Entwurf des Bebauungsplanes räumt da aber einen gewissen Spielraum ein.

So wird ausdrücklich die Möglichkeit erwähnt, dass die künftigen Bewohner hier ihr Homeoffice oder einen Telearbeitsplatz einrichten können. Die infrastrukturellen Bedingungen dafür sollen jedenfalls geschaffen werde: Das Gebiet ist für die Versorgung mit Glasfasernetz vorgesehen.

Zuzug junger Familien beeinflusst die Kita- und Schulplanung

Auch wenn sich in dem neuen Wohnbaugebiet vergleichsweise nur wenige Familien ansiedeln werden, berechnen die Planer, welchen Einfluss das auf die Kita- und Schulplanung hat. In diesem Fall geht die Prognose davon aus, dass 32 der neuen Bewohner unter 18 Jahren sein werden. Daraus schlussfolgern die Planer, dass somit fünf zusätzliche Krippenplätze benötigt werden, fünf Plätze in der Elementargruppe sowie sechs zusätzliche Plätze in der Grundschule und insgesamt 16 Plätze in den Sekundarstufen I und II.

Die Sitzung des Bau- und Planungsausschusses beginnt um 19 Uhr im Forum der Albinus-Gemeinschaftsschule.