Lauenburg. Edeka musste in Lauenburg viele Hürden nehmen. Nun steht die Eröffnung an. Die anderen Gewerbeflächen sind bisher nicht bezogen.
Bürgermeister Andreas Thiede weiß auch nur, was auf dem Transparent über dem Eingang steht: Am Donnerstag, 3. Juni, soll der neue Edeka-Markt in Lauenburg eröffnen. „Ich gehe da am Eröffnungstag mal hin, schließlich haben wir das Projekt über Jahre und alle Höhen und Tiefen begleitet“, sagt er. Möglicherweise ist es den Beschränkungen in der Corona-Pandemie geschuldet, dass Edeka Nord den neuen Markt in Lauenburg ohne den sonst üblichen großen Bahnhof an den Start bringt. Trotzdem passt der schnörkellose Premierentag so gar nicht zu der Bedeutung, die dem neuen Markt seit 2012 zugeschrieben wird: Das Projekt soll als Initialzündung für die Innenstadtentwicklung dienen.
Edeka musste bisher in Lauenburg viele Hürden nehmen
„Nu geiht dat los“, stand auf einem großen Schild, das am 1. August 2019 neben der alten Post an der Berliner Straße im Beisein von Lauenburgs Bürgermeister und Vertretern der Edeka-Zentrale enthüllt wurde. Da war endlich klar, dass dem Abriss des alten Postgebäudes nichts mehr im Wege stand. Der Plan: Auf der dann entstehenden Freifläche von 7000 Quadratmetern soll für 6,5 Millionen Euro der Neubau errichtet werden mit einem neuen Markt, einer Postfiliale sowie zwei Ladenflächen.
Was damals noch niemand wusste: Edeka musste auch danach noch einen langen Atem beweisen. 2012 hatte Edeka die Immobilie von einem Investment Fonds aus Luxemburg gekauft, der zuvor mit der Deutschen Post handelseinig geworden war. Dann begannen für das Unternehmen die Probleme: Erst stand ein langfristiger Mietvertrag mit der Post dem Neubauvorhaben im Wege, dann legte der Denkmalschutz sein Veto gegen den Abriss des Gebäudes ein. Als diese Hindernisse ausgeräumt waren, wurden plötzlich zwischen der ehemaligen Post und dem benachbarten Telekom-Gebäude unbekannte Versorgungsleitungen für Wasser, Strom und Gas entdeckt, die nicht einfach gekappt werden konnten.
Doch Edeka ließ sich von diesem Rückschlägen nicht beirren, und auch Bürgermeister Andreas Thiede zweifelte keinen Moment an dem Lauenburger Prestigeobjekt. Im September 2019 rollten dann endlich die Abrissbagger an und machten das alte Postgebäude platt.
Neuer Einkaufsmarkt ist zum großen Teil noch Baustelle
Auch wenn der Edeka-Markt am kommenden Donnerstag eröffnet, ist die Freude getrübt. Vor dem Gebäude und im gesamten Untergeschoss wird noch gebaut. Kein Hinweis darauf, wer hier mal einziehen wird. Bei Edeka hält man sich ebenfalls bedeckt darüber, ob und an wen die anderen Gewerbeflächen vermietet sind.
An dem Außengelände hatte es zuletzt Kritik gegeben. Denn anders als die ursprünglichen Pläne und der Bebauungsplan es vorsahen, ist der durchgehende Flanierbereich zwischen Straße und Markt weggefallen. Stattdessen gibt es einen Gehweg, getrennt durch Pflanzkübel und Treppen, die auf einen schmalen Weg direkt am Gebäude führen. Edeka spricht nicht von einem Planungsfehler, sondern begründete die Abweichung auf Anfrage damit, dass man auf einem abschüssigen Gelände nicht ebenerdig bauen könne.
Reagiert hat das Unternehmen dennoch auf die Kritik: Mittlerweile sind die Mindestvorgaben der Barrierefreiheit eingehalten.