Lauenburg. Die bisherige Behörde ist Teil des neu gegründeten Wasser- und Schifffahrtsamtes Elbe. Die Lauenburger Verwaltung sieht das positiv.
Jetzt ist es offiziell: Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Lauenburg ist keine eigenständige Behörde mehr, sondern Teil des neugegründeten WSA Elbe. Außer Lauenburg sind die Ämter aus Dresden und Magdeburg darin vereinigt. Leiter der neuen Behörde ist Tjark Hildebrandt. Er führte bereits über fünf Jahre lang das WSA Magdeburg. „Letztendlich machen Hochwasser und Niedrigwasser vor keinen Amtsgrenzen Halt“, sagt er.
In der Lauenburger Verwaltung sieht man die Zusammenlegung der drei Ämter positiv. „Die Länder und Schifffahrtstreibenden haben jetzt einen Ansprechpartner für unterschiedliche Belange. Das ist auch für die Kommunen ein großer Vorteil. Wie der Standort Lauenburg dann organisiert wird, muss man abwarten“, sagt der Leiter für Stadtentwicklung, Reinhard Nieberg. In den Zuständigkeitsbereich seines Fachamtes fällt auch der Hochwasserschutz für die Stadt Lauenburg.
Lauenburger Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt verliert seine Eigenständigkeit
Die bisherigen Standorte Dresden, Magdeburg und Lauenburg bleiben bestehen und übernehmen unterschiedliche Schwerpunkte. Welche das jeweils sein werden, ist derzeit noch nicht bekannt. Die Aufgaben des gesamten WSA Elbe sind dagegen klar definiert. Neben dem Bereich der Schifffahrt liegen die Schwerpunkte in der Unterhaltung der Wasserstraßen, dem Bau und der Gewässerkunde. Die Bereich Ökonomie und Ökologie sollen dabei gleichrangig berücksichtigt werden, heißt es.
Die Zuständigkeit bezieht sich nicht nur auf die 600 Kilometer Elbe von der tschechischen Grenze bis vor die Tore Hamburgs, sondern unter anderem auch auf den Elbe-Lübeck-Kanal. Wie berichtet, liegt der umstrittene Ausbau des Kanals in wesentlichen Teilen auf Eis. Beim Elbe-Lübeck-Kanal konzentriere sich die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes in einem ersten Schritt vorrangig auf Projekte, die für Aufrechterhaltung und Verbesserung der Nutzung vorrangig seien, hieß es im Februar dieses Jahres aus dem Bundeswirtschaftsministerium. Dabei handele es sich um den Ersatz der Schleuse Witzeeze, der dortigen Straßenbrücke und weiterer Kanalbrücken. Dazu zählt ebenfalls die Verbesserung des elbseitigen Kanalanschlusses bis zur Schleuse Lauenburg.
Der Kanalausbau war 2016 überraschend in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans gelangt, neben dem Neubau von Schleusen und Brücken. Veranschlagte Gesamtkosten: 838 Millionen Euro. Die Wasserstraße bildet zwar die einzige Verbindung zwischen einem Ostseehafen und dem mitteleuropäischen Binnenwasserstraßennetz. Aber: Schiffszahlen und Ladung sind in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich gesunken. 35 Stellen hatte der Bund für die Planung des Kanalausbaus bewilligt. Nachdem das Projekt deutlich kleiner ausfällt, konzentrieren sich die Ingenieure am Standort Lauenburg nun vor allem auf die Planung der neuen Kanal-Bücken.
- Das größte der 17 neuen Ämter:
Das WSA Elbe ist mit über 800 Beschäftigten das größte von insgesamt 17 neuen Wasserstraßen- und Schifffahrtsämtern, die im Rahmen einer Verwaltungsreform entstehen. Bislang waren es 39 Ämter gewesen. Zum Aufgabenbereich des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe gehören unter anderem der Betrieb und die Unterhaltung von 47 Schleusenkammern und 51 Wehranlagen. Darunter ist auch das Wehr Geesthacht, das längste regulierbare Wehr Deutschlands. Zu unterhalten sind darüber hinaus mehr als 1100 Kilometer Binnenwasserstraßen, rund 260 Kilometer Dämme und Deiche, 7000 Flussbuhnen sowie jeweils fünf Leitzentralen und Pumpwerke.