Lütau. Nach fünf Jahren in Lütau bei Lauenburg wechselt Anna Christ nach Eckernförde. Mit der neuen Stelle geht ein Wunsch in Erfüllung.
„Wenn sich ein Kindheitstraum erfüllen kann, dann muss man zugreifen“, sagt Pastorin Anna Christ mit Nachdruck. Nach fünf Jahren verlässt die junge Theologin die Kirchengemeinde Lütau, um eine Stelle als Militärseelsorgerin im Marine-Pfarramt in Eckernförde anzutreten.
2016 ist Anna Christ nach Lütau gekommen. Drei Jahre lang hat sie dort ihren Probedienst als Pastorin zur Anstellung absolviert, bis sie 2019 offiziell eingeführt und auf Lebenszeit verbeamtet worden ist. Ihre Themen waren unter anderem die Pfadfinder- und Konfirmanden-Arbeit, das Klima-Projekt zur autarken Energieversorgung in Lütau, die Regionalisierung – Stichwort „Kirche 2030“ – sowie Amtshandlungen wie Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen.
Mit der neuen Stelle ist ein großer Wunsch in Erfüllung gegangen
„Ich wurde in Lütau mit offenen Armen empfangen“, erinnert sich Anna Christ und bedauert, dass es keinen Abschiedsgottesdienst für sie geben konnte. „Aber ich habe an alle Gemeindeglieder einen Brief geschrieben.“
Mit der neuen Stelle als Seelsorgerin für Soldaten der Marine ist für Anna Christ ein großer Wunsch in Erfüllung gegangen. Aktiv gesucht habe sie nicht nach einer neuen Berufung, berichtet sie. Aber als sie darauf aufmerksam gemacht wurde, dass in Eckernförde eine Stelle frei wird, habe sie sich sofort beworben – mit Erfolg.
Ihre neuen Aufgaben werden ebenso vielfältig sein wie ihr Einsatzgebiet. Rund drei Monate im Jahr wird sie mit auf See sein. „Die Marine ist auf der ganzen Welt im Einsatz, zum Beispiel um Seewege zu beschützen oder um humanitäre Hilfe zu leisten. Ich werde unter anderem bei NATO- , EU- oder UN-Einsätzen als Seelsorgerin dabei sein“, erläutert die junge Pastorin.
Sie bietet Gottesdienste und Unterricht auf dem Schiff
Macht ihr die Aussicht, in Kriegsgebiete zu fahren, nicht Angst? „Nein“, sagt sie. „Ich war schon immer gern auf See und mein Wunsch ist es, für Menschen da zu sein, sie in schwierigen Situationen im Leben zu begleiten“. Darüber hinaus bliebe sie stets auf dem Schiff und wäre da in Sicherheit. Als eine große Herausforderung allerdings sehe sie die lange Zeit auf engstem Raum.
Auf dem Schiff ist sie für Gottesdienste sowie lebenskundlichen Unterricht der Soldaten zuständig, und steht für persönliche Gespräche zur Verfügung. In den ersten Monaten wird sie umfassend auf ihre neuen Aufgaben vorbereitet.
Mit ihrem Wechsel nach Eckernförde verlässt die 32-Jährige nicht nur die Gemeinde in Lütau, sondern auch die Synode des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg, in der sie seit 2019 als stellvertretende Präses fungierte. „Für den Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg ist es ein großer Verlust, dass Pastorin Anna Christ uns verlässt“, bedauert Pröpstin Frauke Eiben.
Pastor Joachim Kurberg übernimmt die Vertretung in Lütau
„Mit großem Engagement und Freude hat sie in der Kirchengemeinde Lütau, in der Synode und im Konvent der Pastor:innen gewirkt. Dabei ist sie mutig auf neues zugegangen, hat mit Herz und Verstand die Menschen im Blick gehabt; mit Liebe zu den dörflichen Strukturen, Offenheit für Kinder und Jugendliche und alle, die um Segen bitten. Wir werden sie vermissen und wünschen ihr in Eckernförde und wohin das Marine-Pfarramt sie führt, viel Segen und Gutes!“
Ab dem heutigen Montag übernimmt Pastor Joachim Kurberg mit 100 Prozent die Vakanz-Vertretung von Anna Christ. Wie es insgesamt in der Region Lübeck-Lauenburg mit der Besetzung von vakanten Pfarrstellen weitergehe, werde in der Regionalkonferenz diskutiert und gemeinsam mit Pröpstin Eiben verabredet.