Lauenburg. Gemeinde braucht mehr Kita-Plätze für Kinder bis zu drei Jahren. Mehr Ergebnisse der Untersuchung werden am 7. Dezember präsentiert.
Seit sechs Jahren in der politischen Diskussion und vor drei Jahren beschlossen: eine Sozialraumanalyse für Lauenburg. Kommunen nutzen dieses Instrument, um beispielsweise Antwort auf die Frage zu erhalten, wie sich der Wohnungsmarkt in der Gemeinde entwickeln muss, um der Einkommens- und Altersstruktur der Bevölkerung zu entsprechen.
Im März vergangenen Jahres hatte das Büro Gertz Gutsche Rümenapp die Untersuchung in Angriff genommen. Das Thema „Kita und Schule“ war vor einem Jahr das erste, das die Gutachter betrachtetet hatten. Erstes Fazit: Den größten Handlungsbedarf in der Kindertagesbetreuung hat Lauenburg bei den Kindern bis drei Jahre. Derzeit gibt es hier 80 Krippenplätze, das entspricht einer Betreuungsquote von etwa 24 Prozent. „Man geht davon aus, dass die Betreuungsquote von 48 Prozent dem Bedarf an Kita-Plätzen entspricht“, erklärte Gutachter Martin Albrecht, der das Ergebnis vor dem Bauausschuss präsentierte.
Schülerzahlen werden nicht dramatisch steigen
Die Schülerzahlen werden nach den Erkenntnissen der Gutachter in den nächsten Jahren nicht dramatisch steigen. In der Weingartenschule drücken derzeit etwa 400 Grundschüler in 19 Klassen die Schulbank. Die Prognose geht davon aus, dass 20 bis 21 Klassen bis 2030 in der Weingartenschule lernen werden.
Dass sich die Gutachter zuerst mit dem Thema „Kita und Schule´ befasst haben, liegt auf der Hand. Dem beauftragten Hamburger Büro sind die Verhältnisse in Lauenburg nämlich nicht fremd. Im Mai 2012 legte Mitgesellschafter Jens-Martin Gutsche den Schulentwicklungsplan für Lauenburg vor. Der war Grundlage dafür, dass das Land an der Albinus-Gemeinschaftsschule die gymnasiale Oberstufe genehmigte.
Grundlage für Wohnraumplanung und Einzelhandel
Bei ihren Überlegungen zur sozialen Analyse und Prognose für Lauenburg mussten die Gutachter nicht bei null anfangen. Die vor zwei Jahren veröffentlichte Bevölkerungsprognose und die Wohnbedarfsanalyse des Kreises flossen in die Analyse ein. Darüber hinaus konnten die Stadtplaner auf eine Untersuchung der Lebensumstände von Senioren in der Stadt zurückgreifen, die Hamburger Studenten vor drei Jahren erstellten.
Für die Erstellung der Sozialraumanalyse machte sich vor zwei Jahren besonders der damalige Vorsitzende des Sozialausschusses, Uwe Frensel (SPD) stark. „Wenn wir tragfähige Pläne für die Stadt entwickeln wollen, müssen wir uns doch erstmal darüber klar werden, was wir überhaupt brauchen“, hatte er immer wieder argumentiert und schließlich die Politik überzeugt.
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Ziel der Betrachtung soll es sein, den Wohnungsbedarf nicht nur zahlenmäßig zu planen, sondern auch Schlüsse zu ziehen, ob die Stadt mehr Einfamilienhäuser oder Geschosswohnungsbau braucht und in welchem Preissegment. Außerdem kann die Kaufkraftentwicklung Aufschluss geben, welche Geschäfte sich künftig ansiedeln und welche Infrastruktur in Zukunft entwickelt werden muss.
Das Büros Gertz Gutsche Rümenapp bezeichnet sich auf der Webseite als Expertenteam für „Modellrechnung, Gutachten, Prozessbegleitung, Moderation, Pilotprojekt oder schlicht als benötigter Überbringer unschöner Wahrheiten“. Die Sozialraumanalyse wird am Montag, 7. Dezember, in gemeinsamer Sitzung von Sozialausschuss und Bauausschuss präsentiert. Los geht es um 19 Uhr in der Albinus-Gemeinschaftsschule.