Lauenburg. Aktion der evangelischen Kirchengemeinde soll Bewohnern in Pflegeheimen in der Corona-Pandemie Hoffnung geben Wer kann mitmachen?

Sie halfen zu Ostern, vielen Bewohnern der Lauenburger Pflegeheime mit der coronabedingten Einsamkeit fertig zu werden. Die evangelische Kirchengemeinde hat mit den „Hoffnungsbriefen“ eine Aktion in Gang gesetzt, an der sich viele Lauenburger gern beteiligten. Weil die Sache ein so großer Erfolg war, soll es zu Weihnachten wieder Hoffnungsbriefe für die Bewohner der Pflegeheime geben.

Bei der Familie, den Kindern und Enkeln sein, oder zumindest lieben Besuch empfangen – das ist für die meisten Bewohner der Seniorenheime das schönste am Weihnachtsfest. Noch ist nicht klar, ob das auch in diesem Jahr so sein wird. Die Ansteckungsgefahr durch das Coronavirus ist besonders für ältere Menschen groß und nicht selten mit schlimmen Folgen. Das ist die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite ist da die Einsamkeit, die an Feiertagen besonders schmerzhaft ist. „Wenn Sie mögen, schreiben Sie zu Weihnachten Hoffnungsbriefe an die Bewohner der Senioreneinrichtungen“, bittet die evangelische Kirchengemeinde deshalb wieder

Nicht nur christliche Botschaften machen in den Briefen Mut

Viele große und kleine Kuverts – oft liebevoll verziert – dazu Karten und Basteleien wurden im Frühjahr in die Briefkästen an der Kirche oder dem Dietrich-Bonhoeffer-Haus eingeworfen. Manche kamen mit der Post, andere hatten Gemeindemitglieder bei den Verfassern sogar von zu Hause abgeholt. Selbst aus Geesthacht und Schwarzenbek kamen einige Briefe.

„Jeder Brief war mit so viel Liebe gestaltet“ schwärmt Pastorin Sara Burghoff, bei der auch diesmal die Fäden der Aktion zusammenlaufen. Dass die Briefe später geöffnet und vorgelesen werden, hat einen Grund. „Einige Senioren können nicht mehr selbst lesen, aber die Zeilen auf sich wirken lassen“, sagt die Pastorin. Acht Seiten war der Brief einer Lauenburgerin – mit klugen Gedanken und einer selbst verfassten Geschichte.

Eine andere Briefschreiberin stellte Fragen an die Empfänger ihrer Worte: Worauf bist du stolz in deinem Leben? Was gibt dir Hoffnung? Manche Verfasser erzählen, wie es ihnen selbst gerade geht, was ihnen Angst macht und was Mut. „Das waren längst nicht alles christliche Botschaften, sondern sie handelten vom Alltag, der gerade so besonders ist“, sagt die Pastorin.

Abgabe der Weihnachtsbriefe bis zum 21. Dezember im Kirchenbüro

Ein Gedanke soll auch in den Briefen zu Weihnachten stecken: Auch wer sich im Moment ein bisschen einsam fühlt, ist nicht vergessen. Für Sara Burghoff erfüllen die Briefe auch noch einen anderen Zweck: „Wir sind ja derzeit alle verunsichert. Manche traurig, dass sie ihre Liebsten an den Weihnachtsfeiertagen nicht sehen können. Wer anderen Hoffnung schenkt, macht sich dabei auch selbst Mut“, ist sie überzeugt. Wer bei der Weihnachtsaktion mitmachen möchte, sollte einen Brief oder eine Karte darüber schreiben, was in dieser Pandemie Mut macht, worauf gehofft werden und worin man Trost finden kann. Auch selbstgemalte Bilder können als Hoffnungsbrief eingesandt werden.

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Die Organisatoren bitten um Abgabe bis 21. Dezember im Kirchenbüro im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Dresdener Straße 15. Für Fragen und Informationen steht Pastorin Sara Burghoff unter Telefon 04153/ 5 17 14 oder per E-Mail an pastorin.burghoff@kirche-lauenburg.de zur Verfügung.