Lauenburg. Der Kleingärtnerverein Lauenburg will nach Urkundenfälschung, Bedrohung und Brandstiftung einen Neustart versuchen. In einer außerordentlichen Versammlung haben sich Kandidaten für den Vorstand gefunden. Ein Ehepaar soll ausgeschlossen werden.
Janusz Chrostowski und Bernd Westermann heißen die neuen Hoffnungsträger des Kleingärtnervereins Lauenburg. In einer außerordentlichen Versammlung, die vom Notvorstand Hans-Dieter Schiller, zugleich Landesvorsitzender der Kleingärtner, wegen der Handlungsunfähigkeit des Vereins einberufen worden war, erklärten sich die beiden Parzellenpächter bereit, in einer ordentlichen Mitgliederversammlung im März für die vakanten Posten der Vorsitzenden zu kandidieren. Dort soll auch der Ausschluss eines Mitglieder-Ehepaars beschlossen werden, das von der Versammlung offen als „Drahtzieher“ für den desolaten Zustand des Vereins bezeichnet wurde. Urkundenfälschung, Beleidigungen, Bedrohungen und nicht zuletzt die Brandstiftung des Vereinsheims am Birnenweg hatten dazu geführt, dass der bisherige Vorsitzende Karsten Borchardt und Kassiererin Martina Hops dem psychischen Druck nicht mehr gewachsen waren und im Oktober das Handtuch warfen.
„Hier wächst wieder etwas zusammen“, war der Eindruck, mit dem Schiller und der Kreisvorsitzende Richard Kassebaum die von knapp 80 der 150 Mitglieder besuchte Versammlung im Mosaik-Saal verließen. Schnell wurde klar, dass die Schreber den Erhalt der „grünen Lunge“ zwischen Berliner Straße und den Heidebergen wünschen – trotz der weiter herrschenden Verunsicherung. Verärgert sind sie vor allem deshalb, weil – so ein Teilnehmer – „sich die Polizei bei der Aufklärung der Straftaten viel Zeit lässt und uns auch keine Zwischenmeldungen gibt.“
In den Schulterschluss der Mitglieder setzten Chrostowski und Westermann große Hoffnungen: „Unsere Hauptausgabe wird es sein, wieder Ruhe in die Gemeinschaft zu bringen. Der Verein muss sich erholen und braucht neue Kraft.“
Bis zum März wird Hans-Dieter Schiller Notvorstand bleiben – ein Interimschef mit Erfahrung: „Ich bin in den vergangenen Jahren viermal als Notvorstand in zerstrittenen Vereinen eingesetzt worden, am Ende stand immer eine gütliche Einigung.“