Grabau. Grabau hat mit Fördermitteln der Aktivregion Sachsenwald-Elbe einen Elektrobus gekauft. Der steht nicht nur den Rettern zur Verfügung.

Bernd Granzow hat genaue Vorstellungen, wie er den neuen Elektrobus der Gemeinde vor dem Dorfgemeinschaftshaus parken möchte. Der Schriftzug „Feuerwehr“ und der Findling, auf dem „Dorfgemeinschaftshaus Grabau“ steht, sollen auf dem Foto zu sehen sein, findet Grabaus Bürgermeister. Der Citroën, den die Kommune angeschafft hat, soll nämlich sowohl von der Feuerwehr als auch für andere Gemeindezwecke genutzt werden.

Grabau: Elektrobus auch bei Gemeindefesten im Einsatz

Zwar ist der Elektrobus typisch für ein Feuerwehrfahrzeug rot lackiert und hat auch Blaulicht auf dem Dach. „Die Lautsprecheranlage ist im Amt Schwarzenbek-Land aber einzigartig“, ist sich Granzow sicher. So könne das Fahrzeug auch außerhalb von Feuerwehreinsätzen, zum Beispiel bei Veranstaltungen und Festen, eingesetzt werden. Auf den Elektrobus sollen die verschiedenen Institutionen der Gemeinde zurückgreifen können.

Wenn der Kindergarten einen Ausflug macht, aber nicht genug Eltern fahren können, würden im Bus einige Kinder transportiert werden können. „Wir würden auch gerne einen Fahrdienst für Senioren anbieten“, sagt der Bürgermeister. Ältere Menschen, die nach Schwarzenbek zum Arzt müssen, könnten dann vorab einen Termin buchen. „Dafür dürfen wir allerdings kein Geld nehmen“, sagt Granzow. „Spenden sind aber möglich.“

Regelmäßigen Busverkehr gibt es in Grabau nicht.

Das Angebot speziell für Senioren hält Bernd Granzow für sinnvoll. „Öffentlicher Personennahverkehr findet in Grabau quasi nicht statt.“ Doch einen Dienst nach Fahrplan darf die Gemeinde nicht anbieten, um nicht mit Busunternehmen zu konkurrieren. Um dennoch regelmäßig Menschen transportieren zu können, hofft Granzow auf eine feste Gruppe von Fahrerinnen und Fahrern, die dann von der Feuerwehr koordiniert werden könnte.

Der Gemeindebus sei komplett emissionsfrei, betont Granzow. „Die Batterie vom Bus wird durch die Solaranlage auf dem Dach des Dorfgemeinschaftshauses aufgeladen.“ Die Gemeinde habe sich bei dem Wagen für ein kleines Batteriemodell entschieden, das durchschnittlich Fahrten von 225 Kilometern erlaubt. „Die allermeisten Fahrten werden aber ohnehin nur zehn bis zwanzig Kilometer betragen“, glaubt er.

Förderung durch Aktivregion Sachsenwald-Elbe

Finanziert wurde der Elektrobus durch Fördermittel der Aktivregion Sachsenwald-Elbe. 65 Prozent der Nettokosten habe die Aktivregion übernommen. „So haben wir als Gemeinde einen Neuwagen für 30.000 Euro bekommen“, sagt er.