Geesthacht. Eine neue Kunstinstallation? Ein Metallobjekt sorgt für Anrufe bei der Stadtverwaltung. Was es damit auf sich hat.
„Ist das eine neue Kunstinstallation, oder was soll das?“ Zahlreiche Anrufe erreichen aktuell die Geesthachter Stadtverwaltung. Grund dafür ist eine auffällige Metallpyramide, die in der Nähe des Rhododendron-Parks in Grünhof-Tesperhude aufgestellt wurde. Der Fachdienst Umwelt leistet Aufklärung. „Diese Pyramide wurde von einem städtischen Bauhofschlosser angefertigt und soll einen neuen Ameisenhügel mit Waldameisen schützen.“
Der Erhalt der Artenvielfalt und der Schutz bedrohter Tierarten sind zentrale Anliegen des Naturschutzes. In diesem Zusammenhang spielen die Waldameisen eine bedeutende Rolle. Eine innovative Methode, um die wertvollen Lebensräume dieser faszinierenden Insekten zu schützen, besteht in der Verwendung von Metallpyramiden über ihren Hügeln.
Geesthacht: Auch Spinnen, Käfer und Pilze leben im Ameisenhügel
„Waldameisen sind Insekten, die in großen Kolonien leben und eine hochorganisierte soziale Struktur aufweisen. Sie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie unter anderem dazu beitragen, abgestorbene Pflanzenmaterialien zu zersetzen und den Nährstoffkreislauf zu fördern. Darüber hinaus dienen ihre Hügel als Lebensraum für eine Vielzahl anderer Tierarten wie Käfer und Spinnen, aber auch für Pilze“, heißt es aus dem Geesthachter Fachdienst Umwelt.
Dabei ist der Lebensraum der Waldameise nicht nur auf den Wald beschränkt, was der neu entstandene Ameisenhügel in Grünhof-Tesperhude beweist. Trotz ihrer ökologischen Bedeutung sind Waldameisenpopulationen weltweit gefährdet. Die Zerstörung ihrer Lebensräume vor allem durch menschliche Aktivitäten gefährdet das Überleben. Insbesondere das Betreten und Stören der Ameisenhügel durch Wanderer, Freizeitaktivitäten oder Bauarbeiten stellt eine ernsthafte Bedrohung dar, die zur Zerstörung von Kolonien führen kann.
Pyramidenstruktur erlaubt Menschen die Beobachtung für das Verständnis
Um den Waldameisen zu helfen und ihre Hügel vor Störungen zu bewahren, hat sich der Einsatz von Metallpyramiden als effektive Methode erwiesen. Die Pyramidenstruktur bietet Schutz, indem sie den direkten Zugang zum Hügel verhindert, während sie gleichzeitig ausreichend Raum für die Aktivitäten der Ameisen lässt. Das Metall ist zudem robust und damit langlebig.
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Die Pyramidenstruktur bietet Interessierten die Möglichkeit, die Aktivitäten der Waldameisen zu beobachten und zu studieren, ohne ihre natürlichen Lebensräume zu beeinträchtigen. Dies fördere das Verständnis der Waldameisenökologie und trage zu ihrer langfristigen Erhaltung bei, so die Hoffnung.