Geesthacht. Fertigstellung verzögerte sich, weil der Korrosionsschutz für die Stahlkonstruktion Mängel aufwies. Warum auch Pendler profitieren.
Der erste schwere Lkw überquerte die Elbbrücke bei Geesthacht am Donnerstag, 23. März, bereits gegen 9 Uhr am Vormittag. Bei den Brummifahrern hatte sich schnell herumgesprochen, dass die Gewichtsbeschränkung auf 3,5 Tonnen nach etwa einem Jahr aufgehoben werden konnte und lange Umwege entfallen. „Wir freuen uns, dass wir die für die allgemeine Verkehrslage wichtige Brücke wieder freigeben können“, sagte Frank Quirmbach vom Landesbetrieb Verkehr in Schleswig-Holstein (LBV.SH).
Zur Feier des Tages war der stellvertretende Direktor des LBV.SH zum ersten Mal in der Bauphase selbst vor Ort. Seine Mitarbeiter hatten in den frühen Morgenstunden die Schilder ausgetauscht. Statt 3,5 Tonnen ist nun ein Gewicht von 44 Tonnen Gewicht zugelassen. Gut für Pendler: Große Busse der VHH können wieder bis auf die niedersächsische Elbseite fahren, ein lästiges Umsteigen entfällt. Einzig Schwertransporte sind noch nicht wieder zugelassen, zudem gilt weiter Tempo 30 auf der Brücke.
Kurz vor Ostern 2022 waren bei Sanierungsarbeiten schwerwiegende Schäden festgestellt worden, die eine Sperrung unumgänglich machten. Ultraschall-Untersuchungen hatten Schäden an allen Querträgern zu Tage gefördert. Die Fertigstellung verzögerte sich, weil der Korrosionsschutz für die Stahlkonstruktion Mängel aufwies und erst eine neue Firma beauftragt werden musste. Erklärung: Zwischen dem Asphalt und dem Stahl gibt es eine Verbundschicht, die gegen Rost und vor einem Verrutschen schützen soll.
Geesthacht: Die letzten Arbeiten auf der Brückenunterseite werden 2024 erledigt
Aktuell laufen Arbeiten am westlichen Geh- und Radweg, der wie sein Pendant auf der flussaufwärts gelegenen Seite auf 2,5 Meter verbreitert wird – inklusive aufwendiger Schweißarbeiten an den Schrammborden. Diese sollen vor den Sommerferien abgeschlossen sein. Wenn 2024 im letzten Bauabschnitt die Arbeiten auf der Brückenunterseite erledigt werden, muss der aktuell freie östliche Weg für die Baustellenlogistik gesperrt werden.
Das ist alles kein Vergleich zum vergangenen Sommer, als die wichtige Elbquerung fast acht Wochen lang für den kompletten Kfz-Verkehr gesperrt war und sich Firmen wie Intermed kreative Ideen einfallen lassen mussten, wie sie während der Sperrung trotzdem weiterarbeiten konnten.