Geesthacht. Brauchwasser tropfte aus der Decke, rund 30 wichtige Bände wurden dadurch beschädigt. Der Unfall war offenbar nur eine Frage Zeit.

Geesthachts Stadtarchivar Jan Klußmann war gerade beim Reponieren von Archivalien. So wird im Fachjargon das Zurückstellen ins Magazin genannt. Dabei stellte der Historiker fest, dass es von der Decke seines Arbeitsplatzes im Keller des Rathauses tropfte. Grund dafür war ein kleines Leck in einer Brauchwasserleitung im Erdgeschoss, das noch am gleichen Tag beseitigt werden konnte. Dennoch ist das Stadtarchiv für öffentliche Anfragen und Besucher voraussichtlich bis zum 5. März geschlossen.

Rund 30 Bände mit amtlichen Drucksachen aus dem 20. Jahrhundert hatten zu diesem Zeitpunkt jedoch schon Schaden genommen. „Es sind inhaltlich wertvolle Unterlagen, die als Bestandteil der frühen Geesthachter Ratsbibliothek für die Stadt unbedingt erhalten bleiben sollten“, betont Klußmann, der die nassen Bände zunächst zum Trocknen aufgestellt hat. Die weiteren Schritte werden nun geprüft.

Geesthachts Stadtarchiv benötigt mehr Platz

Außerdem haben einige Kartons mit städtischen Akten vor allem aus den 1950er- und 1960er-Jahren etwas Wasser abbekommen und müssen ausgetauscht werden. Das Archivgut selbst wurde hier glücklicherweise nicht betroffen. Auch der Fundus an historischen Fotos und Postkarten vom Heimatbund und Geschichtsverein Geesthacht blieb verschont.

„Wenn der Schaden also alles in allem überschaubar ist und das Archiv glimpflich davonkam, zeigt der Vorfall die Problematik der aktuellen Unterbringung des Archivs, da auch andere Rohrleitungen in der Geschossdecke über dem Archiv verlaufen“, mahnte Stadtarchivar Klußmann. Und weiter: „Wie bereits im Ausschuss für Bildung und Sport am 17. Januar mitgeteilt, wird die Prüfung und Suche nach alternativen Standorten, neben aktuellen Projekten, eine wichtige Aufgabe für das Archiv in den kommenden Monaten darstellen.“ Denn auch der Platz im Rathauskeller neigt sich dem Ende zu.