Geesthacht. Wollsocken, Pralinen, Spielzeug: Die Bewohner von Geesthacht waren in Kauf- und Genusslaune. Und zu hören gab es auch eine Menge.
Gleich zwei Weihnachtsmärkte lockten die BEsucher am ersten Adventswochenende an: der Markt der Flüchtlingshilfe in der Sporthalle Berliner Straße sowie der Markt vor St. Salvatoris. „Wir haben vorher gedacht, es läuft vielleicht nicht so gut“, meinten Babett Karschny und Fabian Frank, die auf dem Weihnachtsmarkt der St. Salvatoris Kirche in Geesthacht feine Pralinen anboten. Falsch gedacht. Zwei Stunden vor Ende des Marktes am Sonntag zeigte sich: Süßes läuft sogar besonders gut, wenn die Zeiten sauer sind. Ihre Auslage war kurz vor Toresschluss ziemlich leergefegt.
„Wir haben richtig gut verkauft“, frohlockten sie. Von einer übermäßigen Kaufzurückhaltung war auch sonst nicht viel zu merken. Verkäufer wie Käufer zeigten sich in der Regel gut gelaunt. Was vielleicht auch am guten (und mit zwei Euro günstigen) Glühwein lag. Die Schlange vor dem Stand auf dem Kirchhof war jedenfalls sehr lang.
Viele besuchten gleich beide Weihnachtsmärkte, so wie Christine Backs. Sie hatte für die Flüchtlingshilfe am Tombola-Stand in der Sporthalle Dienst getan, wechselte anschließend zum St.-Salvatoris-Markt und kaufte für ihren dort mit dem Chor auftretenden Mann Michael Backs (Seniorenbeirat) Wollsocken, die er zum Geburtstag bekommen soll.
Sie rechnete mit einem Ausverkauf der Lose (zwei Euro) zum Abend. Als Hauptpreise gab es einen Akkuschrauber (gestiftet vom Toom-Markt), Kissen von Garpa und Gutscheine für die Elbphilharmonie.
In der Berliner Straße teilte sich Künstler Hoschek – er hatte mit einem frechen Fliegenpilz (250 Euro) nur ein Bild dabei – einen Stand mit dem Damen-Trio Sonja Kägi (winzige Wollsöckchen als Schlüsselanhänger), Sandra Pflaum (Grafiken und Karten) und Kirsten Babbe-Harders (selbstgemachte Suppen im Glas). Die drei Frauen waren unisono nicht unzufrieden, „aber es lief schlechter als vor der Corona-Zeit“, berichtet Kirsten Babbe Harders.
Gleich am Eingang verkaufte Dorothea Randzio Spielzeug. „Eigentlich wollte ich schon in Rente gehen“, sagt die 80-Jährige aus Reinbek, die einen Gewerbeschein besitzt. Aber wegen der Lockdowns seien ihre Lager noch so voll. Sie will eine Bude auf dem Geesthachter Weihnachtszauber (3.-11. Dezember) in der Fußgängerzone besetzen. Da gibt es dann auch die Miniatur-Ortsschilder von Geesthacht, Reinbek, Wohltorf und Wentorf.