Geesthacht. Wollsocken, Pralinen, Spielzeug: Die Bewohner von Geesthacht waren in Kauf- und Genusslaune. Und zu hören gab es auch eine Menge.

Gleich zwei Weihnachtsmärkte lockten die BEsucher am ersten Adventswochenende an: der Markt der Flüchtlingshilfe in der Sporthalle Berliner Straße sowie der Markt vor St. Salvatoris. „Wir haben vorher gedacht, es läuft vielleicht nicht so gut“, meinten Babett Karschny und Fabian Frank, die auf dem Weihnachtsmarkt der St. Salvatoris Kirche in Geesthacht feine Pralinen anboten. Falsch gedacht. Zwei Stunden vor Ende des Marktes am Sonntag zeigte sich: Süßes läuft sogar besonders gut, wenn die Zeiten sauer sind. Ihre Auslage war kurz vor Toresschluss ziemlich leergefegt.

Babett Karschny und Fabian Frank freuen sich über einen guten Pralinen-Verkauf
Babett Karschny und Fabian Frank freuen sich über einen guten Pralinen-Verkauf © Dirk Palapies | Dirk Palapies
So voll ist es in der Sporthalle Berliner Straße eher selten. Viele Stände, die Bühne für Livemusik und die Tombola zogen die Besucher an.
So voll ist es in der Sporthalle Berliner Straße eher selten. Viele Stände, die Bühne für Livemusik und die Tombola zogen die Besucher an. © Dirk Palapies | Dirk Palapies

„Wir haben richtig gut verkauft“, frohlockten sie. Von einer übermäßigen Kaufzurückhaltung war auch sonst nicht viel zu merken. Verkäufer wie Käufer zeigten sich in der Regel gut gelaunt. Was vielleicht auch am guten (und mit zwei Euro günstigen) Glühwein lag. Die Schlange vor dem Stand auf dem Kirchhof war jedenfalls sehr lang.

Christine Backs (Geesthachter SPD) hat Socken für ihren Mann Michael Backs (Seniorenbeirat) zum Gebursttag gekauft. Er sang im Chor vor der Kirche mit.
Christine Backs (Geesthachter SPD) hat Socken für ihren Mann Michael Backs (Seniorenbeirat) zum Gebursttag gekauft. Er sang im Chor vor der Kirche mit. © Dirk Palapies | Dirk Palapies

Viele besuchten gleich beide Weihnachtsmärkte, so wie Christine Backs. Sie hatte für die Flüchtlingshilfe am Tombola-Stand in der Sporthalle Dienst getan, wechselte anschließend zum St.-Salvatoris-Markt und kaufte für ihren dort mit dem Chor auftretenden Mann Michael Backs (Seniorenbeirat) Wollsocken, die er zum Geburtstag bekommen soll.

Zur blauen Stunde hat sich am südlichen Ende des Kirchhofes hat sich der Gemeindechor aufgestellt zum offenen Singen von Weihnachtsliedern.
Zur blauen Stunde hat sich am südlichen Ende des Kirchhofes hat sich der Gemeindechor aufgestellt zum offenen Singen von Weihnachtsliedern. © Dirk Palapies | Dirk Palapies

Sie rechnete mit einem Ausverkauf der Lose (zwei Euro) zum Abend. Als Hauptpreise gab es einen Akkuschrauber (gestiftet vom Toom-Markt), Kissen von Garpa und Gutscheine für die Elbphilharmonie.

In der Sporthalle Berliner Straße teilte sich Künstler Hoschek mit dem Damen-Trio Sonja Kägi, Sandra Pflaum und Kirsten Babbe-Harders einen Stand.
In der Sporthalle Berliner Straße teilte sich Künstler Hoschek mit dem Damen-Trio Sonja Kägi, Sandra Pflaum und Kirsten Babbe-Harders einen Stand. © Dirk Palapies | Dirk Palapies

In der Berliner Straße teilte sich Künstler Hoschek – er hatte mit einem frechen Fliegenpilz (250 Euro) nur ein Bild dabei – einen Stand mit dem Damen-Trio Sonja Kägi (winzige Wollsöckchen als Schlüsselanhänger), Sandra Pflaum (Grafiken und Karten) und Kirsten Babbe-Harders (selbstgemachte Suppen im Glas). Die drei Frauen waren unisono nicht unzufrieden, „aber es lief schlechter als vor der Corona-Zeit“, berichtet Kirsten Babbe Harders.

Dorothea Randzio bot auf dem Weihnachtsmarkt in der Sporthalle Berliner Straße Spielzeug und kleine Geesthacht-Ortsschilder an.
Dorothea Randzio bot auf dem Weihnachtsmarkt in der Sporthalle Berliner Straße Spielzeug und kleine Geesthacht-Ortsschilder an. © Dirk Palapies | Dirk Palapies

Gleich am Eingang verkaufte Dorothea Randzio Spielzeug. „Eigentlich wollte ich schon in Rente gehen“, sagt die 80-Jährige aus Reinbek, die einen Gewerbeschein besitzt. Aber wegen der Lockdowns seien ihre Lager noch so voll. Sie will eine Bude auf dem Geesthachter Weihnachtszauber (3.-11. Dezember) in der Fußgängerzone besetzen. Da gibt es dann auch die Miniatur-Ortsschilder von Geesthacht, Reinbek, Wohltorf und Wentorf.