Geesthacht. Der Bahnanschluss ist lange gefordert. Bei einer Einwohnerversammlung gibt es jetzt Informationen aus erster Hand.
Wenn Arbeitgeber aus Geesthacht gefragt werden, was getan werden muss, um neue Mitarbeiter in die Stadt zu locken, dann lautet ihr Wunsch häufig: ein Bahnanschluss. Seit Jahrzehnten steht die Wiederbelebung einer direkten Schienenanbindung nach Hamburg ganz oben auf der Wunschliste vieler Geesthachter.
Wie der Stand beim Thema Schienenanbindung Geesthacht-Hamburg ist, ist Gegenstand einer Einwohnerversammlung am Mittwoch, 26. Oktober, um 18 Uhr im Kleinen Theater Schillerstraße (Schillerstraße 33) mit Bürgermeister Olaf Schulze und Bürgervorsteher Samuel Walter Bauer. Ein Vertreter des Nahverkehrsverbunds Schleswig-Holstein (Nah.SH) berichtet. Eine Gebärdendolmetscherin übersetzt.
Vertreter von Nah.SH berichtet zum Thema Bahnanschluss für Geesthacht
„Die Versammlung ist eine gute Gelegenheit, um Informationen aus erster Hand zu bekommen und Fragen zu stellen“, sagt Bauer, der zu der Versammlung einlädt und sich über eine große Resonanz freuen würde. „Ein Bahnanschluss macht eine Stadt in vielerlei Hinsicht attraktiv. Sie erleichtert Pendlern den Arbeitsweg und ermöglicht auch in der Freizeit nerven-, portemonnaie- und klimaschonende Fortbewegung“, sagt Olaf Schulze, der von der Wirtschaftlichkeit der Reaktivierung der Gleise überzeugt ist.
Dem Projekt wird im Koalitionsvertrag der schwarz-grünen Landesregierung hohe Bedeutung zugewiesen. Eine Ende 2020 vorgestellte Machbarkeitsstudie hatte errechnet, dass die Ertüchtigung der Anbindung bis Bergedorf sowie für die Weiterfahrt bis zum Hauptbahnhof rund 103 Millionen Euro kosten würde. Der jährliche Betrieb einer Direktverbindung ohne Umsteigen wird mit gut 20 Millionen Euro veranschlagt.
Bei der Versammlung kann jeder Einwohner Themen auf die Tagesordnung setzen, sofern sie ins Aufgabengebiet der Stadt fallen und nicht bereits von der Verwaltung bearbeitet werden. Ist die Mehrheit dafür, muss sich die Ratsversammlung damit befassen.