Geesthacht. Die Planer haben frühzeitig das benötigte Baumaterial geordert. Auch für Escheburg sind die Verantwortlichen zuversichtlich.

Wer derzeit selbst baut, kann ein Lied davon singen. Nicht genug, dass aktuell die Preise für Arbeit und Material davonzulaufen scheinen – wer es versäumt hat, notwendige Baustoffe sehr frühzeitig zu ordern, benötigt derzeit langen Atem. Und gute Nerven. Sorgen, dass sich der Neubau des Rewe-Marktes in der Geesthachter Oberstadt deutliche verzögern wird, müsse sich jedoch niemand machen, ist von Verantwortlichen zu hören: „Er wird auf jeden Fall noch 2022 fertiggestellt.“

Die Baustelle Hansastraße ist gut bestückt

Am Baugelände Ecke Hansastraße und Worther Weg bleiben immer wieder Passanten stehen. Mit Blick auf die großen Mengen Steine und Dämmmaterial, die sich dort stapeln. wachsen in manchen Betrachtern Zweifel, dass der Zeitplan eingehalten werden kann. „Wichtig ist überhaupt erstmal, dass Material da ist, alles andere findet sich“, sagt Jürgen Scholz, Maurer im Ruhestand.

Der Hamburger mit Geesthachter Wurzeln hat Freunde besucht. „Die Ulla ist immer schlechter zu Fuß. Für sie und viele andere ist wichtig, dass hier bald wieder ein Supermarkt ist.“ Der Abriss des über 40 Jahre alten Rewe-Marktes am Standort hat die schlechte Versorgungssituation in Geesthachts Oberstadt noch verdeutlicht.

Schlechte Versorgungssituation in der Oberstadt

In dem Gebiet leben rund 10.000 Menschen, jetzt ohne Nahversorger im Stadtteil: Wer nicht selbst motorisiert und auf Busse angewiesen ist, tut sich schwer, größere Einkäufe zu erledigen – schon ohne gesundheitliche oder altersbedingte Einschränkungen.

„Wir setzen darauf, Mitte November eröffnen zu können, auf jeden Fall noch dieses Jahr“, sagt Projektleiter Florian Schirmer. Der moderne Neubau mit 1200 Quadratmetern Verkaufsfläche und zweigeschossigem Lager und Verwaltungstrakt wird in Teilen von einer formschönen Holzkonstruktion geprägt. Wo sich andernorts Planer schon mal daran machen umzuplanen, um knappes Holz durch andere Baustoffe zu ersetzen, sieht Schirmer in der Holzkonstruktion keinen Grund für eine Bauverzögerung: „Das meiste Material war früh bestellt, wir sind gut davor.“

Allen Lieferproblemen bei Baustoffen trotzen

Dennoch gibt es Schwierigkeiten. „Nicht nur bei Holz, auch bei Mauerwerk und Vorhangfassade“, bestätigt Schirmer. Tatsächlich gäbe es aktuell „kaum ein Baustoff, wo keine Lieferprobleme bestehen“.

Dennoch sieht der Projektleiter auch den Rewe-Markt in Escheburg gut im Rennen. „Der Bau läuft, voraussichtlich im zweiten Quartal 2023 können wir eröffnen.“ Ziel sei der Start noch vor Ostern, möglicherweise noch im März.

Rewe-Markt Escheburg soll im Frühjahr 2023 öffnen

Mehr Sorgen als einer der immer selteneren harten Winter bereitet Schirmer nach eigenem Bekunden der weitere Verlauf der Corona-Pandemie. Für den Baufortschritt sieht er aktuell keine Probleme: „Zu Winterbeginn sollte der Bau soweit fortgeschritten sein, dass uns das Wetter keinen Strich mehr durch die Rechnung macht.“ Möglichkeiten, sich gegen die Folgen einer neuen Covid-19-Welle zu wappnen, gebe es dagegen kaum.