Die Premiere beim Kultursommer am Kanal im Vorjahr war ausverkauft. Nun gibt es doppelt so viele Plätze. Was die Zuschauer erwartet.
Geesthacht. Seit dem 18. Juni präsentiert die Stiftung Herzogtum Lauenburg die 17. Auflage des Kultur-sommers am Kanal (wir berichten). Das abwechslungsreiche Programm lockte wieder Hunderte Kunst- und Kulturliebhaber in die Natur, nun geht es am Wochenende ins Finale.
Wie bereits im vergangenen Jahr verabschiedet sich die Veranstaltungsreihe mit dem Theaterdrama „Der Zauberberg“ im Edmundsthal bei Geesthacht (Johannes Ritter Straße 100 A) am kommenden Wochenende. Das Stück nach dem Roman von Thomas Mann, in dem Karina Häßlein Regie führt, begeisterte bei der Premiere vor einem Jahr unter Hygienebedingungen bereits 120 Zuschauer – ausverkauft. Da die Begrenzungsvorschriften mittlerweile gelockert sind, können in diesem Jahr 240 Zuschauer dabei sein. Die Aufführungen sind am kommenden Sonnabend und Sonntag, 16. und 17. Juli.
Beim Kultursommer mit Hans Castorp auf einem Spaziergang durch die Zeit
„Der Zauberberg – Eine Liegekur in drei Kapiteln“ heißt die Abschlussarbeit von insgesamt 20 Studenten der Hochschule für Musik und Theater, die vor und hinter den Kulissen agieren. Die Inszenierung wurde im Vergleich zu 2021 moderat überarbeitet. So wurden die Texte vom vergangenen Jahr neu eingesprochen. An jedem Tag beginnen zeitversetzt im halbstündigen Takt sechs „Liegekuren“. Am 16. Juni jeweils um 15, 15.30 und 16 Uhr sowie um 17.30, 18 und 18.30 Uhr. Am Sonntag beginnen die „Liegekuren“ jeweils um 14, 14.30 und 15 Uhr und um 16.30, 17 und 17.30 Uhr.
Jeweils 20 Besucher begleiten die Romanfigur Hans Castorp auf dem Gelände auf einem Spaziergang durch die Zeit. Kulisse für das Stück ist wieder das Thekla-Haus im Edmundsthal. In der ehemaligen Heilstätte – das Grundstück gehört nach wie vor der Stadt Hamburg – wurden passend zum Inhalt des Romans früher tuberkulosekranke Hanseaten behandelt.
Klangteppich unterstützt das Entgleiten in die vollkommene Zeitlosigkeit
In „Liegekuren“ kann sich das Publikum, eingehüllt in Leinentüchern auf Liegestühlen, selbst in den vermeintlichen Stillstand begeben. Ein Klangteppich unterstützt das Entgleiten in die vollkommene Zeitlosigkeit. Die Zauberbergfigur Hans Castorp hielt sich schließlich ganze sieben Jahre freiwillig in dem Sanatorium auf – dabei wollte er ursprünglich nur drei Wochen bleiben.
Die Theaterbesucher erleben aber auch hautnah mit, wie sich Hans Castorp mehr und mehr in einem hochphilosophischen Gedankenknäuel verheddert und dadurch handlungsunfähig wird – das versinnbildlicht wie im Vorjahr ein omnipräsenter roter Faden.
Die Karten gibt es für 28 Euro (ermäßigt 22 Euro). Reservierung unter Telefon 04542/870 00 oder per Mail unter info@kultursommer-am-kanal.de.