Geesthacht. Weil 50 Meter hinter der Kreuzung zwei Fahrspuren auf eine verengt werden, geben viele Autofahrer bei Grün Gas. Das soll sich ändern.

Wenn bei der Kreuzung an der Post in Geesthacht die Ampel in Fahrtrichtung Hamburg auf Grün schaltet, quietschen gern mal die Reifen. Nämlich immer dann, wenn beide Fahrstreifen belegt sind und sich ein Fahrzeug unbedingt noch vor dem anderen einordnen will. Denn nur gut 50 Meter hinter der Kreuzung verengt sich die Berliner Straße (B5/B404) auf eine Spur. Diesem um den vorderen Platz wird jetzt der Garaus gemacht.

Die Stadtverwaltung optimiert die Verkehrsführung in dem Bereich und trägt ab Montag, 27. Juni, neue Fahrbahnmarkierungen auf. Autofahrer müssen sich deshalb für voraussichtlich zwei Tage auf Verkehrsbehinderungen im Stadtzentrum vom ZOB bis zur Einmündung Gerstenblöcken an der Post-Kreuzung einstellen.

B5: Längere Spur für Linksabbieger, eigene Spur für Rechtsabbieger

Die Verengung der beiden Geradeausspuren auf eine erfolgt anschließend bereits vor dem Kreuzungs­bereich. Die rechte Spur wird zu einem reinen Rechtsabbieger in die Gerstenblöcken. Zudem wird die Linksabbiegespur zur Bahnstraße verlängert.

Diese Veränderungen sind das Ergebnis des Beschlusses einer Verkehrsschau aus dem Juni 2021, der nun umgesetzt wird. Von den Plänen darüber hatte unsere Redaktion bereits vorab im Mai 2021 berichtet. Bei den Begehungen in Geesthacht von Verwaltung, Polizei und Vertretern vom Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein wird regelmäßig das Straßengeschehen beurteilt. Mit dieser Maßnahme soll Konflikten und Gefahrensituationen vorgebeugt werden.

Verengung ist wegen der baulichen Situation unvermeidbar

„Der Bereich ist der Stadtverwaltung nicht als Unfallschwerpunkt bekannt – wir möchten aber auch nicht, dass dort einer entsteht“, heißt es aus dem Rathaus, das auch den Platz an der Post umgestalten will und damit bereits begonnen hat. Beschwerden von Anwohnern über häufiges Hupen und das schnelle Anfahren habe es jedoch vielfältige gegeben.

„Und über die VHH wurde der Stadtverwaltung mitgeteilt, dass Busfahrer im Kreuzungsbereich häufig abbremsen müssen, weil es dort zu Wettfahrten und abruptem Abbremsen von Fahrzeugen kommt“, ergänzt die Verwaltung. Die Kreuzung wird während der Schulzeiten überdies von vielen Kindern auf dem Weg zur Alfred-Nobel-Schule und zum Otto-Hahn-Gymnasium genutzt.

Wechsel der Spur im fließenden Verkehr

Dass sich die Konflikte beim Fahrbahnwechsel mit der Maßnahme nicht vollends lösen lassen, ist den Beteiligten bewusst. Zumal eine Verengung von zwei auf eine Fahrspur wegen der baulichen Situation unvermeidbar ist. Aber: „Wenn die Verengung aus dem Kreuzungsbereich gelegt wird, kann es zwar immer noch zu ,Rangeleien’ kommen, es entsteht aber nicht der ,Wettstreit’ beim Anfahren im Kreuzungsbereich“, ist die Verwaltung überzeugt. Fortan werden Autofahrer stattdessen im fließenden Verkehr die Spur wechseln.

Die Verlängerung der Linksabbiegespur ist derweil erforderlich, weil es zuletzt immer häufiger zu einem Rückstau bis auf die linke Geradeausspur gekommen war. Vor allem zu Zeiten des Wochenmarkts sowie während des Schulbeginns.

Höhe der Kosten steht noch nicht fest

Ein weiterer Punkt für die Verwaltung: „Der Wohnraum an den Straßen, die über den Linksabbieger angefahren werden können, hat sich vergrößert und wird sich weiter vergrößern“. So werden an der Mühlenstraße auf dem Gelände der Mero-Druckerei 154 Wohneinheiten im Wohnpark Mühlenstraße entstehen.

Die Kosten für die Fahrbahnmarkierungen werden von der Stadt Geesthacht getragen, sind über einen Unterhaltungsvertrag für die Bundesstraße gedeckt und werden über den Posten „laufende Kosten“ abgewickelt. Die genaue Höhe der Summe steht noch nicht fest.