Geesthacht. Erneut Ärger in Geesthacht. Die ehrenamtliche Helferin Meike Arnold kritisiert den Umgang des DRK mit ihr und ihren Mitstreitern.
Neuer Paukenschlag im Geesthachter Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes. Die Kleiderkammer steht nun ohne ihre langjährigen ehrenamtlichen Mitarbeiter da. Meike Arnold, seit acht Jahren dabei, wurde „rausgeworfen“, wie sie sagt. Ihre Mitstreiter, Justin Zorn und Anke Warbeck, erklärten sich daraufhin solidarisch, wollen ebenfalls nicht weitermachen.
„Wenn so etwas passiert, gehen wir alle, das haben wir uns geschworen“, sagt Justin Zorn. Er und Meike Arnold wollen aber weiterhin für die Wasserwacht des DRK in Schwarzenbek aktiv bleiben. Nun soll sich zunächst Martin Will um die Kleiderkammer kümmern.
Als Hintergrund vermutet Meike Arnold eine Frage von ihr bei einem Gespräch mit der in Geesthacht expandierenden DLRG im Herbst vergangenen Jahres. „Ich wollte wissen, ob die auch eine Kleiderkammer haben werden“, berichtet Meike Arnold. Das sei wohl an den Vorstand des DRK-Ortsvereins weitergetragen worden, vermutet sie.
Stefan Fehrmann soll den Ortsverein DRK Geesthacht wieder auf Vordermann bringen
Das sei es nicht gewesen, beteuert Stefan Fehrmann. Der ehemalige langjährige Geschäftsführer des DRK Schwarzenbek war jüngst Projektleiter in der vom DRK betriebenen Corona-Teststation der Kassenärztlichen Vereinigung in Trittau. Nun soll er im Auftrag des Kreis-DRK helfen, den Geesthachter Ortsverein wieder auf Vordermann bringen. „Der Kreisverband hat gesehen, dass in Geesthacht eine schwierige Situation entstanden ist“, sagt Fehrmann.
Wobei „schwierig“ untertrieben ist. Im Februar schlossen sich acht Aktive der DLRG an, der Fuhrpark ist abgemeldet, Politiker aus den Fraktionen begannen sich bereits zu fragen, ob der Ortsverein überhaupt noch existiere. Als im Finanzausschuss am 17. März der Sperrvermerk für die turnusmäßige Fördersumme für das DRK in Höhe von 13.540 Euro auf Antrag der Stadt aufgehoben wurde, gab es zwei Gegenstimmen von den Linken und der BfG.
Politiker dachten, dass sich das DRK in Geesthacht auflösen werde
„Meine Infos damals waren, dass das DRK sich auflöst“, berichtet Volker Harburg, der Fraktionsvorsitzende der BfG. Bis zum Jahreswechsel war er selbst Mitglied im DRK, trat dann aus. „Und warum wäre dann noch Geld nötig gewesen?“ In diese Richtung gingen auch die Gedanken von Christoph Hinrichs, damals Linke, nun BfG. „Auch ich wollte von der Verwaltung wissen, ob die Gelder überhaupt noch notwendig sind“, sagt er. „Wenn ich keine Informationen habe, gebe ich die Gelder nicht frei.“ Informationen habe die Verwaltung bis heute nicht geliefert, sagt Hinrichs.
Stefan Fehrmann versichert, dass die Tür nicht zugeschlagen ist
Der Ortsverein stehe nicht vor dem Ende sagt Stefan Fehrmann. Er soll im Auftrag des Kreis-DRK, den Ortsverein wieder auf die Beine bekommen. „Wir setzen alles auf null, um neu zu starten“, meint Stefan Fehrmann. In diese Pläne passe Meike Arnold nicht rein – jedenfalls zurzeit nicht. „Die Tür ist nicht zugeschlagen“, sagt er. Auch nicht, was vielleicht später mal eine Rückkehr in die Kleiderkammer betreffe. Die Sanierung der kleinen Schritte beginne zunächst bei Kleiderkammer und der Wiederaufnahme von Blutspende-Aktionen. Auf der To-do-Liste stünden zudem Sanitätsdienste bei Veranstaltungen – zunächst mit Unterstützung der DRK-Vereine aus Wentorf und Schwarzenbek – , und die Steigerung der Zahl der Mitglieder von momentan 242. Zudem ist für den Herbst die ausstehende Jahresversammlung anvisiert.
Meike Arnold ist sprachlos darüber, wie mit ihr umgegangen wird
Diese Wendung hin zu einer in Aussicht gestellten Rückkehr macht Meike Arnold sprachlos. Sie hatte den Rauswurf als endgültig verstanden, auch aus dem DRK. Alle sechs Vorstandsmitglieder hätten ihn abgesegnet, hat sie erfahren. Sogar das Schloss zur Kleiderkammer wurde für das Mitarbeitertrio völlig überraschend ausgetauscht. Für die Abholung persönlicher Gegenstände musste für Montag ein Treffen vereinbart werden. „Wem soll ich denn da noch vertrauen“, sagt Meike Arnold vor diesem Hintergrund.
Sollte eine Rückkehr wirklich später möglich sein, dann nur unter folgenden Bedingungen: „Ich möchte mein Team wiederhaben – und eine Entschuldigung. Denn das alles tut verdammt weh.“