Joachim Wilczek und Jörg Zimmer wollen denen Gutes tun, die es wirklich brauchen. Auch für dieses Jahr ist bereits viel geplant.
Geesthacht. Das dürfte eine tolle Aktion werden – sofern die Planungen Erfolg haben: Voll besetzt mit 200 Kindern in den Waggons soll die historische Dampflok „Karoline“ in ein paar Monaten zur Frühlingsfahrt vom alten Geesthachter Bahnhof nach Bergedorf rollen. An Bord gibt es Eiscreme satt, und ein Clown ist auch dabei.
„Wir hätten dann einen Doppeleffekt“, sagt Jörg Zimmer von der Bürgerstiftung Danke Geesthacht zum Vorhaben. „Einerseits bedürftigen Kindern so eine Fahrt zu ermöglichen, andererseits der „Karoline“ nach der Corona-Pause wieder Gäste zu verschaffen.“
Bekanntheitsgrad der Bürgerstiftung soll steigen
Es gibt noch einen dritten Aspekt: Der Bekanntheitsgrad der Bürgerstiftung dürfte durch so eine spektakuläre Aktion schlagartig stark ansteigen. Und die beiden Vorstandsmitglieder Joachim Wilczek und Jörg Zimmer haben den Eindruck, in dieser Sache ist noch Luft nach oben: „Unser größter Wunsch: Dass die Bevölkerung nun weiß, dass es uns gibt“, sagt Jörg Zimmer zu einem der Punkte, die auf der Liste für die Zukunft stehen.
Der junge syrische Flüchtling schrieb einen Dankesbrief auf Deutsch
Die Gründungsversammlung war im November 2019, aber das ist ist nur die Theorie. „Man muss schon noch ein Vierteljahr zugeben, bis es richtig losging“, sagt Joachim Wilczek. So gesehen sind es ziemlich genau zwei Jahre, in denen aktiv Menschen und Projekte unterstützt wurden. Zeit also, eine erste Bilanz zu ziehen. 26 Hilfsaktionen waren es seitdem insgesamt – im Schnitt mehr als eine im Monat.
Einige blieben besonders im Gedächtnis, so wie der Deutschunterricht an der VHS Geesthacht, den die Stiftung für einen jungen syrischen Flüchtling bezahlte. „Er hat mit Bravour bestanden und uns später zum Dank einen Brief auf Deutsch geschrieben. Das ging uns so nahe, da kamen einem die Tränen. So etwas motiviert uns, weiterzumachen“, erzählt Joachim Wilczek.
Einsatz für das lokale Gemeinwohl
Er hatte die Idee zur Stiftung, die unter dem Dach und der Satzung der seit elf Jahren bestehenden Bürgerstiftung Lauenburg agiert. „Nach der Firmenübertragung von CTS auf meinen Sohn brauchte ich eine neue Aufgabe“, sagt der ehemalige Unternehmer. „Mir haben die Stadt und die Region viel geholfen, ich hatte zudem eine schöne Kindheit hier.“
Er sprach mit seinem Freund Jörg Zimmer darüber; der empfand genauso. Beide wollten etwas zurückgeben an Menschen, die es nicht so gut haben, und sich für das lokale Gemeinwohl einsetzen. „Uns war klar, in einer Stiftung können wir das besser realisieren“, sagt Jörg Zimmer.
Viele haben von den Zuwendungen profitiert
Und so profitierten von Zuwendungen unter anderen der Verein Vergissmeinnicht, das Tierheim und die Pfadfinder der Elim Gemeinde, „die uns nun in ihr Camp einladen wollen“, erzählt Joachim Wilczek schmunzelnd.
Geld gab es für den Förderverein Peter Pan, für die Kindervilla in Dassendorf, die Lebensmittelausgabe der Fraueninitiative, das Auxilium Hospiz, die Wohngruppe Elbinsel Geesthacht und die Jugendherberge. Die Projekte werden auf dem neuen Flyer abgebildet, der gerade erstellt wird. Sie sollen das Gruppenbild der Stiftungsmitglieder ersetzen.
Stiftungsball in Geesthacht angedacht
Ein weiterer Wunsch für das laufende Jahr: Dass die Hilfsorganisationen untereinander das Konkurrenzdenken aufgeben würden in der Sorge, dass man sich gegenseitig die Spender wegnimmt. „Wir möchten mehr kooperieren, gemeinsam hätten wir dann mehr Geld zur Verfügung“, sagt Joachim Wilczek. Ihm schwebt ein gemeinsamer Stiftungsball in Geesthacht vor.
Die Bürgerstiftung will auch 2022 viele Projekte unterstützen. Klassische Zielgruppe: „Jeder. Es gibt viele Menschen mit Problemen“, weiß Jörg Zimmer. „Wir brauchen solche Informationen auch über Dritte. Wir versuchen dann, einen Eindruck zu gewinnen, ob etwas unterstützungswürdig ist oder nicht.“
Kontakt gibt es unter 04152 /803-530, in Lauenburg unter 04153/59 04-0. Zudem sind weitere Zustifter oder Spender gern gesehen.