Geesthacht. Im Johanniter-Krankenhaus Geesthacht sind vergangenes Jahr 790 Kinder geboren worden. Höchster Wert in diesem Jahrtausend.

Eigentlich hätte der kleine Eric ja ein Wassermann werden sollen. Zumindest wenn es nach Mama Karla Kulemann gegangen wäre, die selbst im Sternzeichen Wassermann geboren ist (21. Januar bis 18. Februar). Doch so lange wollte der kleine Kerl, dessen Geburtsstichtag der 17. Januar sein sollte, partout nicht mehr warten.

Eric ist jetzt ein Steinbock und überdies ein echtes Neujahrsbaby. Am 1. Januar um 11.24 Uhr erblickte der neue Erdenbürger sehr zur Freude auch von Papa Marc Kulemann im Johanniter-Krankenhaus Geesthacht als erstes Kind des neuen Jahres das Licht der Welt. Für Statistikfreunde: Eric, das erste Kind des Paares, war 51 Zentimeter groß und wog 3280 Gramm.

Johanniter-Krankenhaus: Eine Patientin kommt aus Wolfsburg zur Geburt nach Geesthacht

„Ich hatte seit dem 30. Dezember Senkwehen, aber dass es so schnell gehen würde, kam dann doch unerwartet“, sagte Karla Kulemann. Den Jahreswechsel hatte das Ehepaar aus Geesthacht noch gemeinsam auf dem Balkon verbracht, ehe es sich um 6.30 Uhr auf den Weg ins nahe Krankenhaus machte.

Den wohl weitesten Weg nahm im vergangenen Jahr eine Patientin aus Wolfsburg in Kauf. Diese hatte bereits ihr erstes Kind vor vier Jahren in Geesthacht zur Welt gebracht und wollte unbedingt wieder in dem Haus gebären, das seit 2012 mehrfach als babyfreundliches Krankenhaus zertifiziert wurde.

Im Johanniter-Krankenhaus gab es 2021 gleich drei Zwillingsgeburten

„Die nächste Re-Zertifizierung steht in diesem Monat an“, sagt Miriam Jens, die Leitende Hebamme und Leiterin der Frauenklinik. Das schätzen auch die werdenden Eltern. Nachdem es bereits 2020 mit 760 Geburten einen Rekord für dieses Jahrtausend gegeben hatte, wurde dieser Wert 2021 erneut überboten. 790 Mal halfen Miriam Jens und ihre Kolleginnen Kindern auf die Welt.

Weil auch drei Zwillingsgeburten dabei waren, haben insgesamt sogar 793 Kinder in Geesthacht das Licht der Welt erblickt – darunter deutlich mehr Jungen (431) als Mädchen (362).

Auffällig ist, dass die Kinder immer schwerer werden

Beliebteste Namen in Geesthacht waren mit jeweils vier Nennungen Alicia und Hanna sowie Henri und Jamie, während in Deutschland 2021 Emilia und Matteo ganz hoch im Kurs standen. Auffällig auch: Die Kinder werden schwerer. Rund zehn Prozent der Jungs und fünf Prozent der Mädchen wogen bereits über 4000 Gramm. Normal sind etwa 2800 bis 3800 Gramm.

Mehr Geburten hatte es in Geesthacht zuletzt vor 24 Jahren (831) gegeben. Der absolute Rekord von 867 Geburten stammt aus den frühen 1990er-Jahren.

Johanniter-Krankenhaus legt Wert auf natürliche Geburten

Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr von rund vier Prozent liegt in der Elbestadt über dem Bundestrend (plus ein Prozent). „Die Leute stimmen mit den Füßen für das Team ab“, sagt Klaus von Oertzen, der seit 2005 Chefarzt der Geburtshilfe und Gynäkologie ist.

Unter anderem bieten die Johanniter werdenden Eltern 14 Familienzimmer. Eine Begleitperson darf auch in Pandemiezeiten bei der Geburt anwesend sein. Der vorgeschriebene PCR-Test wird vor Ort durchgeführt.

Zudem wird in Geesthacht Wert auf natürliche Geburten gelegt. Mit 23 Prozent liegt die Quote an Kaiserschnitten klar unter dem Bundeswert (31 Prozent). Immerhin 15 Prozent in Geesthacht waren Wassergeburten. Außerdem ist das Haus Am Runden Berge seit 2020 Praxispartner des Hamburger Hebammen-Studiengangs. „Junge Leute an die Hand zu nehmen, macht unheimlich viel Spaß“, sagt Klaus von Oertzen, der auch Weiterbildungen zum Facharzt durchführt.

Für werdende Eltern: Jeden vierten Montag im Monat gibt es einen virtuellen Info-Abend. Anmeldung: infoabend@johanniter-krankenhaus.de.