Da die Fischtreppe nicht mehr als Kompensation für Moorburg gebraucht wurde, wurde nichts mehr gemacht. Das soll sich jetzt ändern.

Geesthacht. Für die Naturschützer war die Entwicklung überfällig. Die Geesthachter Fischtreppe unterhalb der Elbbrücke der B 404 – offizieller Begriff Fischaufstiegsanlage Nord – kommt ab 1. Januar nach längerer Verhandlung in neue Hände.

Als Eigentümer ist dann nicht mehr der Energiekonzern Vattenfall für den Betrieb und die Unterhaltung zuständig, sondern die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Darauf haben sich jetzt die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt und die Vattenfall Heizkraftwerk Moorburg GmbH verständigt.

Stauwerk Geesthacht und Fischtreppen liegen jetzt in einer Hand

„Das Stauwerk Geesthacht einschließlich der Fischtreppen liegen jetzt in einer Hand. Das ist eine gute Lösung für alle Wanderfische. Denn die Passierbarkeit der Wehranlage Geesthacht ist von großer Bedeutung für die Fischökologie im gesamten Elbeinzugsgebiet“, meint Ralf Ponath, Dezernatsleiter in der Generaldirektion Wasserstraßen- und Schifffahrt.

Die größte Aufstiegsanlage für Fische in Europa war im August 2010 von Vattenfall in Betrieb genommen worden. Seit ihrer Inbetriebnahme diente sie als Aufstiegshilfe für mehr als zwei Millionen Fische.

Umweltschützer freuen sich über Klarheit in den Verhältnissen

Wegen Schäden am Damm des Stauwehrs sind die Lockströmungen, die Wanderfische in die Anlage führen sollen, allerdings seit August 2019 verfüllt, was bei Umweltschützern zu großen Sorgenfalten führte. Da das Heizkraftwerk Moorburg stillgelegt wird, entfällt für Vattenfall die Verpflichtung, die Fischaufstiegsanlage Nord als Kompensation für den Kraftwerksbetrieb zu betreiben.

„Vattenfall machte nichts mehr, und der Bund noch nicht“, erklärt Jens Gutzmann vom Geesthachter Nabu die zuletzt komplizierte Situation. „Wir freuen uns, dass nun wieder Klarheit in den Verhältnissen besteht und erwarten, dass so zeitnah wie möglich neue Rinnen gebaut werden“, meint Gutzmann.

„Ich freue mich über diesen Teilerfolg“, erklärt Nina Scheer (SPD). Die Bundestagsabgeordnete aus dem Kreis hatte sich auf bundespolitischer Ebene stark ins Geschehen eingebracht. „Das dürfte es einfacher machen, die zu ergreifenden Maßnahmen zu planen.“