Lanken. Mehr als 70 Mitarbeiter protestieren aktuell gegen die Modalitäten der Neuausschreibung für den Rettungsdienst im Herzogtum Lauenburg.

Lautes Pfeifen, Buhrufe und Gegröle: Vor der Kreisfeuerwehrzentrale in Lanken haben sich aktuell rund 70 Mitarbeiter der DRK-Rettungswachen und deren Betriebsrat - coronakonform - positioniert. Sie halten Plakate in die Luft auf denen so etwas steht wie "Keine Tarifbindung = Dumping-Lohn" oder "Müllabfuhr - jetzt auch der Rettungsdienst?" Ihr Anliegen: Sie wenden sich gegen die Modalitäten der Neuausschreibung für den Rettungsdienst im Kreis Herzogtum Lauenburg. Ihre Kritik richtet sich besonders gegen die beabsichtige Aufsplitterung für den Norden, die Mitte und den Süden des Kreises.

Protest vor der Kreisfeuerwehrzentrale: Mehr als 70 DRK-Mitarbeiter vor Ort

Landrat Christoph Mager vor der Kreisfeuerwehrzentrale spricht zu den Demonstranten.
Landrat Christoph Mager vor der Kreisfeuerwehrzentrale spricht zu den Demonstranten. © Stefan Huhndorf

Die Mitarbeiter wollen ein Zeichen setzen und zeigen, dass sie gegen die neue Aufteilung des Rettungsdienstes in Regionen sind. Deswegen haben sie sich mit ausreichend Abstand und Mundschutz an der Straße vor der Kreisfeuerwehrzentrale aufgereiht. Um 17:15 Uhr ist Landrat Christoph Mager eingetroffen und sucht direkt Kontakt zu den Protestierenden. Er nimmt ein Mikrofon zur Hand und sagt, dass aus seiner Sicht ein Wettbewerb gut wäre. "Wir hatten fünf Jahre Zeit uns mit dem Thema zu befassen, die Kritik kommt reichlich zu spät", so Mager.

Der Betriebsrat des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hat in einem Schreiben an die Politiker die beabsichtigte "Zersplitterung" des seit mehr als fünf Jahrzehnten gut funktionierenden Rettungsdienstes im Kreis scharf kritisiert. Auch gibt es eine damit verbundene Mahnung, dass angesichts der Personalnot im Rettungswesen, dass sich viele Mitarbeiter des Roten Kreuzes umorientieren könnten.

Künftig soll die Organisation des Rettungswesens eine kreiseigene Gesellschaft übernehmen. Nach Informationen unserer Zeitung haben sich bereits mehrere Dienste auf die ausgeschriebenen drei Lose für den Rettungsdienst beworben, darunter auch die Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).